Donnerstag, 25. April 2024

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Investor für Hertha BSC
"Er will weg von dem Verliererimage"

Der Investor Lars Windhorst will 125 Millionen Euro in den Bundesliga-Verein Hertha BSC stecken. Windhorst sei in der Investorenwelt nicht unumstritten, sagte Sportjournalist Thomas Wheeler im Dlf. Der Unternehmer wolle mit der Investition sein Verliererimage loswerden.

Thomas Wheeler im Gespräch mit Marina Schweizer | 29.06.2019
Der Unternehmer Lars Windhorst lächelt während einer Veranstaltung im Reichstag.
Der Investor Lars Windhorst kauft sich für 125 Millionen Euro bei Hertha ein (dpa)
"Hertha BSC ist kein Bundesliga-Spitzenverein, damit weltweit auch keine Marke und daher kann er sich seine Geldgeber nicht aussuchen", sagte Sportjournalist Thomas Wheeler im Deutschlandfunk und deutete damit an, dass die Hertha gerade nach finanzschwacher jüngerer Vergangenheit froh über jede Finanzspritze sein könnte. Da sei das 125-Mio-Investment durch Lars Windhorst nun die neue Hoffnung.
"Fingerspitzengefühl ist gefordert"
Allerdings mit Einschränkungen, meinte Wheeler: "Er ist in der Investorenwelt nicht unumstritten und kein Top-Player in diesem Bereich." Denn Windhorsts erste Unternehmen habe dieser in den 90er Jahren in die Pleite geführt, weswegen in dieser Situation von der Hertha-Spitze viel Fingerspitzengefühl gefordert sei.
Der Sportjournalist vom Deutschlandfunk Kultur vermutet, Windhorst wolle mit der Investition sein Image als erfolgloser Unternehmer aufpolieren: "Er will weg von dem Verliererimage, was ihm anhaftet und wenn er das in Berlin schaffen würde mit der Hertha, dann könnte er sich gewissermaßen wahrscheinlich in Deutschland so ein kleines Denkmal setzen."
Mißtrauen bei den Fans
Allerdings erkennt Wheeler Misstrauen in den Reihen der Hertha-Fans: "Wenn man sich dann die Kommentare im Netz anschaut, da sagt man: 'Oh, die Hertha hat sich wohlmöglich an jemanden verkauft, dem man nicht vertrauen kann.'" Hertha-Fans vertrauten eher Figuren, mit denen sie sich identifizieren könnten.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.