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Is was?! Aufreger der Woche
Darauf einen Bolsonaro!

Waren die schon immer da? Die Trumps, Johnsons und Bolsonaros? Der eine will Grönland kaufen und sperrt Kinder in Käfige, der nächste pfeift mutig „Rule Britannia“ im Wald, der dritte holzt, weil es „sein“ Land ist, „unseren“ Regenwald ab. - Was treibt sie an? „Eher ein Gefühl“?

Von Stefan Reusch | 23.08.2019
An der Bar werden zwei Cocktailgläser zubereitet mit dem obligatorischen Eiswürfeln.
Darauf einen - na, Sie wissen schon.... (Eyeem/ Zac Rogers)
Brasiliens Präsident passt in unsere Zeit und hört auf den Namen Bolsonaro. Das heißt: Eigentlich hört er gar nicht. Tausende Feuer im Amazonasgebiet, schwarzer Regen in São Paulo - Bolsonaro behauptet, Umweltschützer hätten die Brände gelegt. Nach Beweisen gefragt, sagt er, das sei eher ein Gefühl seinerseits. Der gefühlige Herr Bolsonaro. Soso...
"Eher ein Gefühl" als Werbeslogan
"Bolsonaro" - das wäre doch auch ein schöner Name für ein Getränk. So ein klebrig dunkelbraunes Getränk, schwerölähnlich, beworben mit dem Claim "Eher ein Gefühl". Hätte das Zeug zur Weltmarke.
Darauf einen Bolsonaro.
Damit ließe sich so einiges feiern. Denn viele würden Bolsonaro lieben. Genauer: viele alte weiße Männer. Die immer weiter machen oder immer wieder kommen. "No time to die" würde der neue James Bond sagen. Oder besser - Grüße nach Italien - "Die Mumie kehrt zurück". Silvio Berlusconi.
Darauf einen – Sie wissen schon.
Der Großbritanniens Gelenke knickt
Und darauf auch: Happy Brexit everybody! Boris Johnson, ein Mann mit Selbst-bewusstsein, Englischkenntnissen, und einer nicht tief genug zu unterschätzenden Nachdenklichkeit, jüngst auf Abschiedstour quer durch Europa, dieser Johnson darf Britanniens Gelenke knicken, äh: Geschicke lenken. Na, ist ja nur für kurz, die Wand ist nicht weit, wider die er fahren wird. "Selbst schuld", wird er der Wand dann zurufen, "wenn die nicht schnell genug ausweicht"!
Darauf einen Bolsonaro und einen doppelten auf Donald Trump, den besten US-Präsidenten seiner Amtszeit. Den man brüskiert hat. Grönland will man ihm nicht geben, obwohl der gelernte Immobilien-Pleitier es hat kaufen wollen. Nun könnte man sagen: Kauf Dir halt Liechtenstein. Oder die Schloßallee. Oder Bayern München. Warum nicht Deutschland? "Amerikaner für Deutschland" - Af – nee. Es muss schon Grönland sein.
Zur Feier des Tages: auf Eis legen
Das ist so herrlich dünn besiedelt wie demnächst nur noch Großbritannien; und der Reichtum, dieses Öl, liegt da fast offen rum, unter etwas Eis und Gestrüpp. Öl, das braune Gold, das will er, das macht ihn ganz bolsonarrisch! Am besten fragt Trump mal ein paar Jungs vom brasilianischen Umweltschutz, wie man Wald, Eis und Dänemark nachhaltig wegkriegt. Und dann darauf, klar, einen guten Bolsonaro. Zur Feier des Tages einen ganz besonderen, sündhaft teuer: einen Bolsonaro mit Eis.