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Is was?!
Der satirische Wochenrückblick

Eine Woche voller Dauerbrenner: Donald Trump, Facebook, die Jugend und Rentner. Auch Bob Dylan ist seit der Nobelpreis-Verkündung nicht mehr aus den Medien wegzudenken. Alles beim Alten also - wären da nicht die Reichsbürger, die sich förmlich aus dem Nichts in die Nachrichten geschossen haben.

Von Klaus Pokatzky | 21.10.2016
    Seniorin sitzt vor einem Laptop mit der Startseite von Facebook auf dem Monitor.
    Facebook - bei den jungen Leuten out, bei der Generation Siebzig Plus voll im Trend. (dpa / Armin Weigel)
    Hi Bob. Hi Dylan. Wo bist Du? Melde Dich! Geht um den 10. Dezember. Da kriegst Du doch den Literaturnobelpreis in Stockholm. Und das Nobelpreiskomitee würde gerne mit Dir persönlich mal reden, erreicht aber nur Deine Mitarbeiter. Kannst Du denn am 10. 12. überhaupt - oder hast Du da schon was Wichtigeres vor?
    Hier bei uns in Deutschland ist übrigens fast alles in Ordnung, Bob. Die jungen Leute finden wieder zu den schönen, guten Werten zurück. Die Alten sind ja total auf alles Digitale abgefahren. Die kaufen sich ihre Pillen billig Online und laufen dann zum Apotheker an der Ecke und lassen sich da kostenlos beraten, warum sie die Pillen nicht einnehmen sollen. Und unsereiner, der noch richtig beim Apotheker einkauft, kann sich dann stundenlang in die Schlange stellen.
    Facebook, die Plattform für die Generation Siebzig Plus
    Die jungen Leute sind da anders, hat jetzt eine Studie herausgefunden. Die wollen wieder selber zum Arzt anstatt Symptome zu googeln - wie das die Rentner dauernd machen. Sie wollen auch mehr per Hand schreiben und nicht nur auf dem Smartphone rumhacken, wenn sie dem Mädel aus der Nachbarklasse sagen wollen, dass sie auf die stehen. Facebook ist sowieso nur noch was für die Generation Siebzig Plus.
    Jetzt haben die bei Facebook ein Video gelöscht, weil da Frauen mit kreisrunden Brüsten zu sehen waren. Und zwar ein Video, mit dem die schwedische Krebsgesellschaft zeigt, wie Frauen ihre Brust nach verdächtigen Knoten abtasten sollen - damit möglichst schnell ihr Krebs erkannt wird. Die schwedische Krebsgesellschaft will sich jetzt bei Facebook beschweren, kann da aber niemanden erreichen. Genauso wie die schwedischen Nobels Dich nicht erreichen, Bob. Was ist denn nur los mit Euch? Habt Ihr nix mehr im Kopf als Euren Wahlkampf? Der ist doch sowieso gelaufen.
    Donald und die Daisy Ducks
    Der Trump soll sich doch schon nach anderen Betätigungen umsehen. Angeblich will er nach der verlorenen Präsidentenwahl Muslim werden, damit er sich endlich ganz offiziell einen Harem zulegen kann. Bei uns wird der neue Präsi im nächsten Jahr gewählt. Otto Waalkes würde gerne kandidieren. Kennst Du nicht? Ist ein ostfriesischer Komiker. Wie der Donald in Entenhausen. Der Otto hat bestimmt bessere Chancen bei uns als der Donald bei Euch. Die Deutschen werden nämlich immer glücklicher - und da wäre ein Komiker genau ihr richtiger Präsident.
    Das mit dem Glücklichsein steht jetzt im neuen Glücksatlas. Nur die im Osten sind total unzufrieden. So wie die Reichsbürger, die neuerdings wild um sich schießen. Die leben ja in ihren Köpfen noch in einem Deutschland in den Grenzen von 1937 oder 1914. So wie Euer Donald in seinem Kopf in Entenhausen lebt. Mit tausend Daisy Ducks. Warum leben die Reichsbürger-Hirnchen nicht in den Grenzen von 1816? Da war Jever in Ostfriesland noch russisch. Zaren passen gut zu ihnen. Oder vielleicht noch weiter zurück? Zurück auf die Bäume - Ihr Reichsbürger! Alles offene Fragen, Bob. The answer is blowing - in Entenhausen.