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Is was?! Die Aufreger der Woche
Doping-Party, Nordkorea-Ressort und Söders Radau

Markus Söder führt sich im Haus Europa auf wie ein bockiger WG-Bewohner: Zimmer abschließen und die anderen mit dem Problemen allein lassen. Donald Trump erklärt erfrischend ehrlich seinen Plan, wenn’s mit Nordkorea schief geht und die WM startet mit einem großen Sieg.

Von Philipp Walulis | 15.06.2018
    Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (l.) mit Amerikas Präsident Donald Trump
    Nordkoreas Diktator und Amerikas Präsident beim Händedruck (imago stock&people)
    Fünf zu Null. Russland putzt Saudi-Arabien beim Eröffnungsspiel weg. Das schien selbst schon Präsident Putin ein bisschen unangenehm zu sein: Sorry, da sind wir wohl mit dem Doping etwas übers Ziel hinausgeschossen. Die Fußball-WM ist jetzt schon ein voller Erfolg für den russischen Bärenbezwinger: Putin auf der Tribüne neben dem saudischen Kronprinz bin Salman und FIFA-Präsident Infantino: Da wirkte er beinahe schon wie ein lupenreiner Demokrat! Nicht schlecht!
    Trump wird eine Entschuldigung finden
    Putin-Freund Donald Trump war natürlich nicht da: Der sonnt sich immer noch im Glanze der Nord-Korea-Show und hat im Nachgang bereits seine eigentlichen Beweggründe kundgetan: Hotels bauen!
    "They have great beaches. You see that whenever they explode their canons into the ocean. You could have the best hotels in the world right there." (Donald Trump)
    Na, wunderbare Vorstellung: Trump Hotel & Resort Nordkorea: Das happy Urlaubslager mit Wellness-Strahlen-Treatment und Zwangsarbeit für Besucher, die dem Hotel eine schlechte Bewertung geben wollen.Erfrischend ehrlich seine Antwort auf die Frage, was er sagen wird, wenn Kim doch keine Bock auf Abrüstung hat:
    "Hey, I was wrong. Well, I don’t know if I ever admit that. I’ll find some kind of an excuse." (Donald Trump)
    Glücklicherweise haben wir in Deutschland Politiker, die die Welt durch die nüchterne Brille sehen:
    "Immer nur in romantischen Vorstellungen zu schwelgen und nicht mehr zu sehen, was in der Welt und in Europa stattfindet: Das verstehen unsere Bürger nicht mehr." (Markus Söder)
    Sprach Markus Söder gestern und brach den Asylstreit mit der Kanzlerin vom Zaun, an dem sowieso schon nicht mehr alle Latten dran sind.
    Einfach das Zimmer abschließen
    Wenn die EU ihre Außengrenzen nicht gesichert bekommt, machen Söder und Seehofer einfach Deutschland dicht! Denn:
    "Jeder sperrt seine Haustür ab, wenn ich das sagen darf." (Markus Söder)
    Das ist schon richtig. Aber im Haus Europa ist Söder dann eher der WG-Bewohner, der sein Zimmer abschließt und die anderen Mitbewohner mit den Problemen allein lässt. Dass die CSU dabei nicht nur das ‘Christlich’ und ‘Sozial’, sondern auch noch das ‘Union’ beschädigt, scheint, auf gut Bayrisch ‘Wurscht’ zu sein. Kann aber auch nach hinten losgehen, denn: Für den bayerischen Landtagswahlkampf einfach mal so die Koalition mit der CDU in Frage stellen:
    "Das verstehen unsere Bürger nicht mehr." (Markus Söder)