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Islamfeindlichkeit
"Menschen islamischen Glaubens werden homogenisiert"

Die Bevölkerung trage dazu bei, dass Gewaltdemonstrationen von Hooligans und Neonazis möglich seien, sagte der Soziologe Wilhelm Heitmeyer im DLF. Denn die Menschen differenzierten selbst nicht zwischen gewaltbereiten Salafisten und Muslimen, die einfach nur in die Moschee gingen und beteten.

Wilhelm Heitmeyer im Gespräch mit Michael Köhler | 02.11.2014
    Ein Muslim betet in Hamburg in der Centrums Moschee.
    Ein Muslim betet in Hamburg in der Centrums Moschee. (picture alliance/dpa/Axel Heimken)
    Heitmeyer sagte: "Die rechtsextremen Gruppen selbst und radikale Fußballfans machen sich das zunutze, um Legitimation für ihre Gewalt daraus zu ziehen." Auch wenn die Hooligans offiziell gegen Salafisten auf die Straße gingen, gemeint seien alle Muslime.
    "Was neu ist, ist die Wiederbelebung des Hooliganismus'" - er sei eigentlich schon verschwunden gewesen und durch die Ultra-Bewegung ersetzt worden, sagte Heitmeyer weiter. Nun hätten sich beide Gruppen zusammengeschlossen und ein Interesse an ganz spezifischen Feindbildern - einerseits die Muslime, andererseits die Polizei. "Damit ist auch ein verhasster Staat gemeint."
    Das Interview können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-On-Demand-Bereich nachhören.