In den 1970er-Jahren hat er als erster die Masse eines Pulsars bestimmt. Pulsare enthalten etwa so viel Masse wie die Sonne, haben aber kaum 20 Kilometer Durchmesser. Wie Jan van Paradijs zudem erkannte, sind Pulsare in Doppelsternsystemen Quellen von Röntgenstrahlenausbrüchen.
1997 hat er mit seinem Team entdeckt, dass die mysteriösen Gammastrahlenblitze die energiereichsten Explosionen im Kosmos sind.
Jan van Paradijs war ein brillanter Wissenschaftler und Lehrer, der eine ganze Forschergeneration in Holland und den USA geprägt hat. Freunde und Kollegen schwärmen von seinem Humor und seiner menschlichen Wärme.
Besucher aus Deutschland verblüffte er mit ausgiebigen Zitaten aus Franz Kafkas "Prozess" oder Berichten, wie gern er als Student an den Straßenschlachten in Amsterdam gegen die Hochzeit der Kronprinzessin Beatrix mit dem Deutschen Claus von Amsberg teilgenommen habe.
Allerdings fügte er lachend hinzu, die Nationalität des Prinzgemahls sei ihm seinerzeit völlig egal gewesen – ihm sei es nur um den Spaß am Krawall gegangen.
Auch sein Leben führte Jan van Paradijs mit extremer Energie. Heute vor 20 Jahren ist er gestorben. Der große Astrophysiker wurde nur 53 Jahre alt.