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Joachim Kühn zum 75. Geburtstag
Das Trio als Klanglabor und Kommunikationszentrum

Das facettenreiche Werk von Joachim Kühn spannt sich vom Solospiel über Duo-Begegnungen bis zur Zusammenarbeit mit Big Bands, Chören und Orchestern. Im Zentrum seiner Kreativität stand allerdings stets die Arbeit mit wechselnden Trio-Formationen.

Von Bert Noglik | 15.03.2019
    Joachim Kühn sitzt vertieft in sein Spiel vor dem Klavier
    Mit 75 so agil wie eh und je: Joachim Kühn. (imago stock&people)
    Bereits das von Joachim Kühn 1964 in Leipzig gegründete Trio mit dem Bassisten Klaus Koch und dem Schlagzeuger Reinhard Schwartz wirkte bahnbrechend und reichte weit in die Bereiche der freien Improvisation hinein. Die später in Paris formierte Dreiergemeinschaft mit dem Bassisten Jean-François Jenny-Clark und dem Schlagzeuger Daniel Humair hat europäische Jazzgeschichte mitgestaltet - als eine Einheit geradezu telepathisch miteinander verbundener Individuen. Einen ganz anderen Weg beschritt Joachim Kühn im Musizieren mit dem aus Marokko stammenden Guembri-Meister Majid Bekkas und dem Perkussionisten Ramón López. Im Spiel dieses Trios fließen jazzinspirierte Improvisationen, europäische Einflüsse, arabische Skalen und afrikanische Rhythmen ganz selbstverständlich zusammen. Vor drei Jahren entstand schließlich das New Trio Joachim Kühns mit Chris Jennings und Eric Schaefer, in dem sich die jahrzehntelangen Erfahrungen des Pianisten und der Spielgestus jüngerer Generationen auf das Trefflichste ergänzen.