Freitag, 19. April 2024

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Journalistengewerkschaft DJV
Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit?

Stürzt die größte deutsche Journalistengewerkschaft, der DJV, demnächst in die Bedeutungslosigkeit? Durch das geplante Tarifeinheitsgesetz könnte Verdi zum alleinigen Verhandlungspartner der Medienhäuser werden. Warum DJV-Chef Konken trotzdem gelassen ist, verrät er im Interview mit dem DLF.

Michael Konken im Gespräch mit Christoph Sterz | 10.01.2015
    Michael Konken, DJV-Bundesvorsitzender
    DJV-Chef Michael Konken (picture alliance / dpa / Hauke-Christian Dittrich)
    Ein Betrieb, ein Tarifvertrag – das ist der Plan der Bundesregierung, und dieser Plan ist auf einem guten Weg: Ende des Jahres hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Tarifeinheit durchgewunken; jetzt ist der Bundestag dran. Könnte also passieren, dass die Mini-Gewerkschaften in diesem Jahr ein echtes Problem bekommen.
    Das passt jetzt auf den ersten Blick vielleicht nicht in eine Sendung, die Markt und Medien heißt, weil die meisten bei dem Thema wahrscheinlich erst einmal an die Lokführer von GDL oder an die Piloten von Cockpit denken; aber die größte Journalistengewerkschaft könnte es auch treffen.
    Wenn nämlich zum Beispiel bei großen Rundfunkanstalten nur noch eine Gewerkschaft für alle Beschäftigten mitverhandeln darf, also nicht für die Journalisten, sondern auch für Techniker, Sachbearbeiter etc., dann würde wahrscheinlich meistens die Gewerkschaft Verdi die Nase vorn haben; – und eben nicht der Deutsche Journalisten-Verband. Der DJV-Vorsitzende Michael Konken glaubt aber nicht, dass er in Zukunft nur noch Blumensträuße oder goldene Ehrennadeln verteilen kann und sonst nichts mehr zu sagen hat.
    Das vollständige Interview können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-Angebot nachhören.