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Jüdisch-muslimische Komödie
"Humor schafft emotionale Öffnungen"

Bekannt wurde Van Bo Le-Mentzel durch seine Hartz-IV-Möbel: Designerstücke zum kostengünstigen Selbstbau. Nun hat der Architekt seinen ersten Film vorgestellt: eine jüdisch-muslimische Komödie. Humor sei das beste Mittel, um eine "Decke des Hasses" zu durchdringen und Menschen emotional zu öffnen, sagte Le-Mentzel im Corso-Gespräch.

Van Bo Le-Mentzel im Gespräch mit Thekla Jahn | 17.01.2017
    Der Designer und Architekt Van Bo Le-Mentzel, Erfinder der "Hartz-IV-Möbel".
    Van Bo Le-Mentzel ist nicht nur Architekt. Er dreht auch Filme und schreibt. (Deutschlandradio - Andreas Buron)
    Konstruieren statt konsumieren – diesem Motto bleibt Van Bo Le-Mentzel in allem treu, was er künstlerisch anfasst: Als Architekt, als Autor und als Filmemacher. Sein Filmdebüt "3 minutes of fame, love and peace" mit Schauspieler und Kreativ-Unternehmer Shai Hoffmann in einer Hauptrolle, thematisiert das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen.
    Im Corso-Gespräch sagte Le-Metzel, dass er die Themen gewählt habe, weil sie junge Menschen bewegten: "Sie möchten Anerkennung haben, Ruhm, sie möchten geliebt werden. Vor allem aber möchten sie Frieden schließen, mit den Geschichten, mit denen sie in Deutschland ankommen sind. Genau das ist das Umfeld, in dem sich unser Hauptdarsteller befindet."
    Fähigkeit zum Perspektivwechsel fördern
    Als Le-Mentzel anfing, sich mit dem Islam zu beschäftigten, habe er schnell gemerkt, dass es da eine "Decke des Hasses" gebe. Diese zu durchdringen, erreiche man im postfaktischen Zeitalter nicht mit Argumenten. "Das schafft man nur durch emotionale Öffnungen. Und Humor ist dafür ein schöner Weg", so Le-Mentzel.
    Für ihn sei die Fähigkeiten eines jeden Einzelnen, die Perspektive wechseln zu können, die wichtigste Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben. "Wenn uns das gelingt, haben wir eine echte Chance, dauerhaften Frieden zu produzieren", so Le-Mentzel.

    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate nach der Sendung im Audio-On-Demand-Angebot nachhören.