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Jugendliche beim Dermatologen
Hautunreinheiten und Akne

Akne und Hautunreinheiten sind vor allem in der Pubertät eine große Plage. Jungen und Mädchen ärgern sich häufig über die störenden Pickel im Gesicht. Mit der passenden Therapie kann man Akne und Hautunreinheiten eindämmen.

Von Barbara Weber | 09.04.2019
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    Akne und Hautunreinheiten treten oft bei jungen Menschen auf (dpa / Neufried/OKAPIA)
    "Die Pickel fingen vor zwei bis drei Jahren etwa an und fingen erstmal schwach an und sind dann immer mehr geworden."
    Christian ist 17 Jahre alt.
    "Ja, wenn man zum Beispiel feiern geht oder irgendwo hingeht oder auf einen Geburtstag und dann einen riesen Pickel im Gesicht hat, ist das ein bisschen blöd."
    Köln. Wallrafplatz. Die Hautarztpraxis Dr. Hans-Georg Dauer. Christian sitzt dem Arzt gegenüber.
    Arzt: "Also ich guck mir jetzt erstmal an, nicht erschrecken, ich muss da auch immer so ein bisschen tatschen, man muss ja fühlen, wie tief die Dinger sind. Ich guck mal so im Gesicht: An der Stirn ist nicht viel, an den Schläfen hat man ja viele."
    Die erste Stufe der Therapie
    Hans-Georg Dauer berührt leicht die Haut des Patienten.
    "Da sind so zwei drei links, der Rest geht. So, unten am Kinn, so um den Mund rum, so im Kinnbereich sieht man einige Pickel, auch so ein bisschen aufgekratzt, ne?"
    Patient: "Ja, gut."
    Arzt: "Oberlippe haben wir auch, Ohren, ich muss mal auf die Brust gucken, darf ich mal? Da sind Gott sei Dank keine, was macht der obere Rücken, da haben wir so zwei Stück, aber ist nicht so viel, das ist noch moderat.
    Also, was hast Du denn bis jetzt schon gemacht gegen Deine Pickel?"
    Patient: "Ich habe eine Zeit lang verschiedene Cremes ausprobiert, auch Waschgels, wie auch Tabletten."
    Arzt: "Tabletten? Also Waschgels und Tabletten. Was für Tabletten, weißt Du das noch?"
    Patient: "Ne, nicht ganz genau, das waren irgendwelche Zinktabletten, das weiß ich noch. Aber von denen war ich nicht so begeistert, da hatte ich die Wirkung oder die Vermutung, dass sie mich eher müde machen."
    Arzt: "Die Zinktabletten haben müde gemacht?"
    Patient: "Kann sein, dass es auch an was anderem lag, aber irgendwie hatte ich ein unwohles Gefühl und bin dann wieder auf Cremes umgestiegen."
    Arzt: "Waren das nur Cremes oder Waschgels oder hast Du auch mal ein Medikament, also eine medizinische Creme aus der Apotheke bekommen zum einreiben ein oder zweimal pro Tag."
    Patient: "Eigentlich nicht. Ich hatte eher die Anti-Akne-Cremes und die normalen Waschgels."
    Arzt: "Also dann warst Du so bei der ersten Stufe der Therapie. Ganz wichtig bei der Akne, die richtige Therapie mit Medikamenten, also mit Cremes, die Wirkstoffe enthalten, haste ja noch nicht probiert. Wir werden also jetzt anfangen, zwei Sachen zu machen. Du kriegst jetzt erst mal ein etwas stärkeres Waschgel, das in der Lage ist, die Haut abzuschrabbeln, so dass der ganze Modder, der Eiter ein bisschen ablaufen kann, und dann kriegst Du eine Creme, die Du abends draufmachst, die so ein bisschen die Ausbreitung der Pickel hemmt. Heutzutage nimmt man nicht mehr ein Antibiotikum, weil man Angst vor Resistenzen, sondern man nimmt eine Abart eines Produktes, das man Vitamin A-Säure nennt, kurzum schrabbelt es die Haut ein bissel ab, damit das ablaufen kann, damit Ruhe ist."
    Fruchtsäurepeeling machen Jungs nicht so gerne
    Aber Vorsicht vor Sonnenbrand!
    "Prinzipiell ist es so: Alles, was man sich ins Gesicht schmiert, kann mit der Sonne Nebenwirkungen machen. Das heißt, morgens wird ein bisschen gewaschen, dann wird das abgetrocknet. Die wirksame Creme wird über Nacht aufgetragen und nicht der Sonne ausgesetzt."
    Fazit:
    "Also, wenn wir das mal zusammenfassen, es ist keine stark ausgeprägte Akne. Jungs haben häufig Probleme mit Knoten an Brust und Rücken, die hast Du nicht. Wir fangen jetzt mal mit einer richtigen lokalen Therapie von außen an mit Medikamenten, das schmierst Du jetzt mal drei bis vier Wochen ein. Dann machst Du einen neuen Termin, dann gucken wir uns das an, dann messen wir noch mal Fett und Feuchtigkeit, wie die Haut aussieht, und dann entscheiden wir, was wir weitermachen. Grundprinzip bei der Akne – das ist ganz wichtig – häufiger auch mal die Medikation, die Cremes wechseln, die Lösung, weil sich sonst die Haut dran gewöhnt, und dann nützt das Zeug nichts mehr: in den Toilettenschrank stellen, neue Sache verwenden, wenn die nichts mehr hilft, dann wieder auf die alte kommen."
    Patient: "Okay"
    Arzt: "Zusätzlich kann man noch – aber Jungs machen das nicht ganz so gern meiner Erfahrung nach – so Fruchtsäurepeeling, sowas, wo die Haut zarter wird. Ich weiß, ich sehe Dein ablehnendes Gesicht, ich musste es nur vorschlagen, dass ich Dir nix vorenthalte. Also: Machst Du einen Termin draußen für in vier Wochen, wenn’s Probleme gibt, rufst Du vorher an."