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Kabarett
Der Jude aus dem Emsland

Oliver Polak, Jahrgang 1976, ist ein Kabarettist aus Norddeutschland – und Jude. Und sein Judentum thematisierte er bereits 2012 in seiner ersten großen Bühnenshow "Ich darf das, ich bin Jude". "Wir verzeihen Euch den Holocaust, wenn ihr uns Michel Friedmann verzeiht" – so ein typischer Polak-Brachialscherz.

Von Rainer Link | 22.10.2014
    Der Kabarettist Oliver Polak aufgenommen vor neutralem Hintergrund am 28.11.2010 in Köln.
    Der Kabarettist Oliver Polak (picture-alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Seine Witze sind härter, respektloser, manchmal auch geschmackloser als die anderer deutscher Kabarettisten. Polak gibt sich gern als grober Klotz und nimmt sich auch die Freiheit, sein Publikum zu beleidigen. Der jüdische Entertainer aus der emsländischen Provinz trägt beständig Jogginganzüge – in den letzten Jahren fast immer goldfarbene. Man weiß bei Oliver Polak nie genau, wo die Show anfängt und der private Polak aufhört.

    Im Oktober erscheint "Der jüdische Patient" – ein Buch über seinen stationären Therapieaufenthalt in der Psychiatrie. Eine Reise in die Welt der mentalen Düsternis und des Brachialhumors.