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Kahlschlag im Karpatenland

Immer wieder stehen ganze Landesteile unter Wasser, sind Zehntausende Menschen auf der Flucht vor den Fluten und Schlammlawinen. Wenn der Sturzregen vorbei ist, trocknen die Böden wieder aus - dann ruiniert die Dürre die Ernte.

Mit Reportagen von Keno Verseck. Am Mikrofon: Britta Fecke | 30.10.2010
    Felder versteppen, die Existenz vieler Bauern ist gefährdet. Rumänien leidet immer mehr unter den drastischen Folgen des immer extremeren Wetters. Schuld daran ist aber weniger der Klimawandel als die Umweltpolitik: Das Land lässt seine Wälder abholzen. In den letzten Jahren, so schätzen Experten des Bukarester Umweltministeriums, wurden 800.000 Hektar Wald gerodet, davon rund 350.000 illegal. Besonders dramatisch ist die Lage in den einst waldreichen Karpaten im Osten und Norden Rumäniens - wie klaffende Wunden wirken dort riesige Flächen, die frisch abgeholzt wurden.

    Vielerorts haben Schlammlawinen und Erdrutsche große Schäden angerichtet. In den Dörfern stehen Dutzende Sägewerke, eine ganze 'Holzmafia' ist in den letzten Jahren entstanden.

    Was ist geblieben von dem volkstümlichen Sprichwort, dass der Rumäne des Waldes Bruder sei?