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Kardiologie
Effektive Blutverdünnung verringert Infarktrisiko

Blutverdünnende Medikamente sind wichtig bei Patienten mit Vorhofflimmern. Sie können das Risiko eines Schlaganfalls senken. In Deutschland kommt vor allem Marcumar zum Einsatz, in den USA Warfarin. Eine Studie belegt nun, dass mit Warfarin langfristig das Schlaganfallrisiko halbiert werden kann.

07.01.2014
    Das Anatomische Modell von einem menschlichen Herz, aufgenommen am 05.09.2012 in der Medizinischen Hochschule Hannover
    Das Anatomische Modell eines menschlichen Herzens (dpa / Emily Wabitsch)
    Schauen wir uns dazu eine aktuelle Studie an. Erschienen ist sie im "European Heart Journal". Zunächst die Fakten:
    Für diese Studie haben Mediziner die Daten von über 70.000 Patienten mit Vorhofflimmern aus den Jahren 2003 bis 2008 ausgewertet. Bei Patienten, die das blutverdünnende Medikament Warfarin erhielten, war langfristig das Schlaganfallrisiko etwa halb so hoch – verglichen mit Patienten, die kein Warfarin einnahmen.
    Zu Beginn der Behandlung aber - vor allem in der ersten Woche - zeigte sich ein deutlicher Anstieg des Schlaganfallrisikos. Ein Grund dafür könnte darin liegen, dass Warfarin nicht allein die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren hemmt – sondern auch die Bildung von gerinnungshemmenden Eiweißen – etwa von den Proteinen C und S. Dies könnte vorübergehend die Gerinnungsfähigkeit des Blutes heraufsetzen.
    Sie können das Gespräch mit Professor Gerd Hasenfuß, Herzspezialist am Universitätsklinikum Göttingen, über Gerinnungshemmer und die Behandlung von Vorhofflimmern, mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.