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Katar
Emirat lockert Arbeitsrecht

Wegen der Arbeitsbedingungen für Migranten steht Katar international in der Kritik. Jetzt gibt es Lob von Beobachtern: Dank einer weiteren Reform dürfen die Arbeiter selbst bestimmen, wann sie ausreisen.

Von Carsten Kühntopp | 16.01.2020
Gastarbeiter aus Indien und Bangladesch arbieten vor dem Khalifa-Stadion in Doha, Katar. Im Vorfeld der WM 2022 in dem Golfstaat gibt es immer wieder Berichte über die Ausbeutung von Migranten auf den Stadion-Baustellen
Bauarbeiter arbeiten am Khalifa-Stadion in Doha, einem der Austragungsorte der Fußball-WM 2022. (picture alliance/ dpa/ Andreas Gebert)
Hunderttausende ausländische Arbeitnehmer haben nun das Recht, ohne Erlaubnis ihres Arbeitgebers das Land zu verlassen - und zwar Hausangestellte und Menschen, die im öffentlichen Sektor, im Öl- und Gas-Bereich, in der Landwirtschaft und auf See tätig sind.
Bereits 2018 hatte Katar diese sogenannten Exit-Visa für einige Berufsgruppen abgeschafft, und zwar für fast alle Beschäftigten im Privatsektor. Fortan sind es nur noch wenige Arbeitnehmer, die eine Ausreiseerlaubnis beantragen müssen, wenn sie das Land verlassen wollen.
Regierung will zeigen, dass sie einen modernen Arbeitsmarkt schafft
Die Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen, ILO, begrüßte die Änderung; sie sei ein wichtiger Meilenstein der Arbeitsreformagenda der Regierung. Zuvor hatte Katar bereits einen Mindestlohn eingeführt und einen Beschwerde-Mechanismus eingerichtet für Menschen, denen der Lohn vorenthalten wurde.
Zwei Jahre vor der Fußball-WM 2022 will die Regierung zeigen, dass sie einen modernen Arbeitsmarkt schafft, der die Rechte der Arbeitsmigranten schützt.