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Katastrophe im Erbgut

Jedes Jahr erhalten 450.000 Menschen in Deutschland die Diagnose "Krebs". Für die Behandlung gibt es seit Jahrzehnten drei wichtige Methoden: Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Alle drei verfolgen das Ziel, möglichst alle Krebszellen im Körper zu entfernen oder zu zerstören.

Von Michael Lange und Martin Winkelheide | 29.05.2011
    Die Chemotherapie hat auch viele unerwünschte Wirkungen wie Haarausfall, Darmbeschwerden, Übelkeit. Die Forschung konzentriert sich seit vielen Jahren auf die Entwicklung von Medikamenten, die weniger Nebenwirkungen verursachen, weil sie Krebszellen gezielt an ihren Schwachstellen angreifen.

    Es geht darum, zu verstehen, was eine Krebszelle von einer normalen Körperzelle unterscheidet. Die Antwort suchen Forscher im Zellkern, im Erbgut der Tumorzellen. Es gibt bestimmte Krebs auslösende Mutationen an bekannten Stellen im Erbgut. Bislang schaute man sich diese Stellen gezielt an. Denn daraus ließen sich Hinweise ableiten, wie der Krebs entstanden ist, wie aggressiv er ist und wie er sich behandeln lässt.

    In einem weltweiten Krebs Genom Projekt suchen Forscher jetzt aber systematisch nach Krebs auslösenden Erbgut-Veränderungen. Sie wollen so neue Angriffspunkte für gezielt wirkende Medikamente finden. Die Vision: Eine maßgeschneiderte Therapie für jeden einzelnen Patienten. Abhängig von den jeweils typischen Veränderungen im Erbgut seiner Krebszellen.

    "Manuskript zur Sendung:"

    Katastrophe im Erbgut

    "Weiterführende Links:"

    Sendungen des Deutschlandradios:

    Molekül gegen Raucherkrebs
    (Forschung aktuell, 27.05.11)

    Krebszellen im Tank
    (Forschung aktuell, 20.05.11)

    Auf dem Weg zur individualisierten Vorsorge
    (Forschung aktuell, 10.11.10)

    Gezielt gegen Krebs
    (Sprechstunde, 05.10.10)

    Mit Epigenetik gegen Krebs
    (Forschung aktuell, 03.08.10)

    Erst entziffern, dann bekämpfen
    (Forschung aktuell, 20.04.10)

    Maßgeschneiderte Krebstherapie dank Genanalyse
    (Forschung aktuell, 04.02.10)

    Genom digital
    (Wissenschaft im Brennpunkt, 08.03.09)

    Links ins Netz:

    International Cancer Genome Consortium

    Sanger Institute: Cancer Genome Project

    Zentrum für integrierte Onkologie der Universitäten Köln und Bonn

    DKFZ-Krebsinformation

    INKA

    Krebs-Kompass-Forum