Freitagabend, Nachrichtenquiz in der BBC: News Quiz ist ein satirischer Rückblick auf die wichtigsten politischen Themen der Woche. Das Innenministerium fordert illegale Flüchtlinge zur Ausreise auf, Edward Snowden erhält Asyl in Moskau - genug Stoff für schwarzen britischen Humor. Auch dass Brad Manning in den USA bis zu 130 Jahre Gefängnis für Geheimnisverrat zu bekommen droht.
Die ersten 100 Jahre sind die härtesten, meint einer der Kabarettisten mit beißendem Spott. Edward Snowden bekommt auch sein Fett weg, ob er denn beim Wrestling gegen Wladimir Putin gewonnen habe und deswegen bleiben darf. Nicht zu den News der Woche zählt hier, dass britische Telekom-Unternehmen laut Edward Snowdens Unterlagen für die Geheimdienste Kundendaten verraten - und sich für die Programmierarbeit bezahlen lasse.
Schon die ganze Woche ist das das Topthema im linksliberalen Guardian - die anderen Zeitungen berichten darüber eher pflichtgemäß. Der Geheimdienstskandal ist in Großbritannien kein echter Aufreger. Die Whistleblower Snowden und Manning ja, aber der Aufschrei der Empörung wie in Deutschland bleibt aus.
Dabei wird die Schnüffelei der Geheimdienste selbst dem Altmeister der Geheimdienstromane zu viel. John le Carré talkt Anfang der Woche öffentlich, weil vor 50 Jahren sein Roman erschien: Der Spion, der aus der Kälte kam.
"Ich glaube, dass das eine große Gefahr darstellt. Das fühlen wir doch alle so. Der Kampf gegen den Terror rechtfertigt inzwischen selbst drakonische Maßnahmen, die der Regierung gefallen, aber es begrenzt sehr gefährlich unsere persönliche Freiheit."
Edward Snowden stimmt le Carré in der Sache zu, aber nicht dass er nach Hongkong und Moskau geflohen ist.
"Ich verzeihe ihm das nicht. Was er aufdeckt, verstößt gegen amerikanische Gesetze. Wenn jemand Whistleblower ist, muss er dafür in den USA geradestehen. Das mit Moskau verstehe ich nicht."
Überläufer mag das britische Publikum nicht. James Bond, der Geheimagent im Namen ihrer Majestät, hätte niemals die Fronten gewechselt. Auch noch heute würden doch die allermeisten Briten jederzeit einen britischen Geheimagenten ins Haus lassen, wenn der sich ausweisen kann und sagt, ich muss dringend von ihrem obersten Stockwerk aus das Haus gegenüber beobachten.
"Die Briten lassen sich dafür schnell einspannen. Das geht bis zurück zu unserer imperialen Vergangenheit in West-Indien. Auch da gab es viel Trug und Täuschung."
Ein schöner Sommerabend vor einem der vielen Pubs in Soho in London. Das junge Publikum genießt das schöne Wetter, jeder hat ihr ein iPhone, ein Blackberry, jeder hat einen Facebook-Account:
"Wenn du nichts zu verbergen hast, ändert sich doch gar nichts.""
"Das ist eine Sauerei. Als würde man Cookies bei mir platzieren. Mein Handy auszuspionieren, das ist ein absolutes Unding."
"Die dringen in meine Privatsphäre ein. Für was eigentlich? Wer ist der Feind? Sind wir für die Regierung der Feind?"
"Wir hatten hier Terroranschläge, aber in der jüngeren Geschichte gab es keine Probleme mit unseren Geheimdiensten."
Unumstritten ist die Überwachung der Geheimdienste also nicht, aber es regt keinen wirklich auf. Briten und Deutsche unterschieden sich da deutlich, meint einer der jungen Leute.
"Bestimmte Länder haben Angst, was uns die Geschichte gebracht hat, wie die Stasi. Sie sorgen sich darum, wo das enden könnte. Ich glaube nicht, dass die es interessiert, was ich auf Facebook poste. Und für mein Leben bedeutet das gar nichts."
Die ersten 100 Jahre sind die härtesten, meint einer der Kabarettisten mit beißendem Spott. Edward Snowden bekommt auch sein Fett weg, ob er denn beim Wrestling gegen Wladimir Putin gewonnen habe und deswegen bleiben darf. Nicht zu den News der Woche zählt hier, dass britische Telekom-Unternehmen laut Edward Snowdens Unterlagen für die Geheimdienste Kundendaten verraten - und sich für die Programmierarbeit bezahlen lasse.
Schon die ganze Woche ist das das Topthema im linksliberalen Guardian - die anderen Zeitungen berichten darüber eher pflichtgemäß. Der Geheimdienstskandal ist in Großbritannien kein echter Aufreger. Die Whistleblower Snowden und Manning ja, aber der Aufschrei der Empörung wie in Deutschland bleibt aus.
Dabei wird die Schnüffelei der Geheimdienste selbst dem Altmeister der Geheimdienstromane zu viel. John le Carré talkt Anfang der Woche öffentlich, weil vor 50 Jahren sein Roman erschien: Der Spion, der aus der Kälte kam.
"Ich glaube, dass das eine große Gefahr darstellt. Das fühlen wir doch alle so. Der Kampf gegen den Terror rechtfertigt inzwischen selbst drakonische Maßnahmen, die der Regierung gefallen, aber es begrenzt sehr gefährlich unsere persönliche Freiheit."
Edward Snowden stimmt le Carré in der Sache zu, aber nicht dass er nach Hongkong und Moskau geflohen ist.
"Ich verzeihe ihm das nicht. Was er aufdeckt, verstößt gegen amerikanische Gesetze. Wenn jemand Whistleblower ist, muss er dafür in den USA geradestehen. Das mit Moskau verstehe ich nicht."
Überläufer mag das britische Publikum nicht. James Bond, der Geheimagent im Namen ihrer Majestät, hätte niemals die Fronten gewechselt. Auch noch heute würden doch die allermeisten Briten jederzeit einen britischen Geheimagenten ins Haus lassen, wenn der sich ausweisen kann und sagt, ich muss dringend von ihrem obersten Stockwerk aus das Haus gegenüber beobachten.
"Die Briten lassen sich dafür schnell einspannen. Das geht bis zurück zu unserer imperialen Vergangenheit in West-Indien. Auch da gab es viel Trug und Täuschung."
Ein schöner Sommerabend vor einem der vielen Pubs in Soho in London. Das junge Publikum genießt das schöne Wetter, jeder hat ihr ein iPhone, ein Blackberry, jeder hat einen Facebook-Account:
"Wenn du nichts zu verbergen hast, ändert sich doch gar nichts.""
"Das ist eine Sauerei. Als würde man Cookies bei mir platzieren. Mein Handy auszuspionieren, das ist ein absolutes Unding."
"Die dringen in meine Privatsphäre ein. Für was eigentlich? Wer ist der Feind? Sind wir für die Regierung der Feind?"
"Wir hatten hier Terroranschläge, aber in der jüngeren Geschichte gab es keine Probleme mit unseren Geheimdiensten."
Unumstritten ist die Überwachung der Geheimdienste also nicht, aber es regt keinen wirklich auf. Briten und Deutsche unterschieden sich da deutlich, meint einer der jungen Leute.
"Bestimmte Länder haben Angst, was uns die Geschichte gebracht hat, wie die Stasi. Sie sorgen sich darum, wo das enden könnte. Ich glaube nicht, dass die es interessiert, was ich auf Facebook poste. Und für mein Leben bedeutet das gar nichts."