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Kepler kaputt

Vier Jahre lang hat der NASA-Satellit Kepler nach Planeten bei fernen Sternen gesucht. Dafür hat er die Helligkeit von fast zweihunderttausend Sternen präzise überwacht.

Von Dirk Lorenzen | 28.05.2013
    Manche wurden regelmäßig minimal schwächer, was auf einen Planeten hindeutet, der immer wieder vor dem Stern entlang zieht und dessen Licht etwas abschattet.

    Kepler hat so mehr als 130 Exoplaneten entdeckt. Fast dreitausend Kandidaten erfordern weitere Untersuchungen, die Kepler jedoch kaum mehr liefern wird. Denn der Satellit hat große technische Probleme.

    An Bord befinden sich vier Trägheitsräder. Das sind Kreisel, von denen mindestens drei für eine präzise Ausrichtung des Satelliten erforderlich sind.

    Im letzten Jahr war das erste dieser Räder ausgefallen - Kepler arbeitete seitdem ohne Ersatz. Jetzt ist ein weiterer Kreisel defekt. Mit nur zwei Kreiseln ist es unmöglich, präzise Sternhelligkeiten zu messen oder die Antenne für den Funkkontakt zur Bodenstation auszurichten.

    Sein Ziel, Planeten wie die Erde bei fernen Sternen zu entdecken, hat Kepler bisher nicht erreicht - vielleicht zeigen sich noch welche in den archivierten Daten.

    Zwar haben manche Mitglieder des Kepler-Teams grandios anmutende Bilder von erdähnlichen Planeten erstellt, die Sterne wie unsere Sonne umrunden. Doch solche Animationen sind Hirngespinste.

    Denn die Helligkeitsmessungen verraten nichts darüber, wie ein Planet aussieht, wie er aufgebaut ist oder ob es auf ihm Wasser gibt. Im Übereifer der Planetensuche haben manche Kepler-Astronomen erstaunlich unseriös agiert.

    NASA-Website der Kepler-Mission

    Bericht über die technischen Probleme des Kepler-Satelliten