Natürlich erhöhen derzeit nicht alle Versicherer ihre Beiträge für Neukunden einer Kfz-Haftpflicht-Police. Doch zeigen Stichproben, dass die Preissteigerungen mitunter bis zu 15 Prozent betragen können. Andererseits gibt es ebenso Anbieter - wenn auch wenige - die Beitragsanpassungen nach unten vornehmen. Doch sieht Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft derzeit generell eher Tendenzen nach oben.
"Wir sehen eine Trendwende: Es gab ja einen Anstieg um 1,8 Prozent im Januar – im Vergleich zum Vorjahr. Ob dies so weitergeht, weiß man nicht. Die Kfz-Versicherer haben 2009 einen versicherungstechnischen Verlust in Höhe von 700 Millionen Euro verbucht. Und das spricht Bände."
Für den Dachverband wäre eine Trendwende bei den Beiträgen zumindest nachvollziehbar. Man habe sich jahrelang durch einen enormen Preiskampf ohnehin zu weit unten bewegt. Gerade der Markt für Autoversicherungen habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Kunden generell seien wechselfreudiger geworden, auch weil viele Direktversicherer den Markt erobert hätten. Viele Anbieter hätten zudem sicherlich auch preiswerte Tarife als Lockangebote für eine neue Kundschaft ganz bewusst eingesetzt.
"In der Hoffnung natürlich, auch in anderen Bereichen zusätzliche Verträge abzusetzen. Das ist einfach so – und dies hat eben auch zu einem Preisverfall geführt. Allerdings ist auch die Wechselmentalität bei vielen Kunden sehr ausgeprägt, das führt dazu, dass sie immer wieder vergleichen. Dass man also nach einem Jahr die Preise anhebt, so einfach funktioniert das nicht, denn im Zweifelsfall ist der Kunde wieder weg."
Andere Marktbeobachter gehen dennoch davon aus, dass das bisherige Verhaltensschema, nach rund einem Jahr die Preise für die Policen anzuheben, wohl auch künftig beibehalten werde. Beispielsweise Katharina Henrich von der Stiftung Warentest.
"Meistens ist es so, dass die Neuverträge günstige Lockangebote sind und nach einem Jahr dann die Preiserhöhungen kommen. Ich denke, da wird es auch keine Änderungen geben. Man muss sich schon auf Preiserhöhungen einstellen – dann also im nächsten Jahr."
Der Branchenverband sieht übrigens auch noch ganz andere Gründe für die gegenwärtigen Preistendenzen nach oben. So habe der diesjährige sehr lange Winter zu Mehrkosten für die Unternehmen geführt. So komme im Vergleich zum Vorjahr, diesmal ein zusätzliches Schadenvolumen von rund 230 Millionen Euro auf die Kfz-Versicherer zu, Doch nicht nur die Jahresbeiträge verändern sich. Offensichtlich ist auch, dass immer mehr von der üblichen Praxis abgewichen wird, Verträge gemäß dem Kalenderjahr abzuschließen. Bislang war es so, dass ein Vertrag meist vom 1. Januar bis zum 31. Dezember lief. Nun würden jene Vertragsmodelle zunehmen, die beispielsweise vom 1. Mai bis zum 30. April laufen. Im Branchenjargon spricht man von unterjährigen Verträgen. Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
"Das gab es schon immer, dass der Kunde unterjährig Kfz-Versicherungen abschließen konnte. Allerdings gibt es jetzt immer mehr die Bereitschaft der Anbieter zu sagen, wir bieten diese unterjährigen Tarife an."
Für die Versicherungsnehmer sieht er auch keine Nachteile. Dem widerspricht Warentesterin Katharina Henrich zumindest etwas. Denn bislang war es so, dass bei Kalenderjahr-Verträgen stets der 30. November der späteste Zeitpunkt für eine Vertragskündigung war. Die Unternehmen nutzen dies auch stets für Werbekampagnen, um für ihr besonders günstiges Angebot zu trommeln. Da dies so gut wie alle Versicherer machten, konnte der Kunde mitunter vom Konkurrenzdruck profitieren.
"Nachteile hat es insofern, dass es für den Verbraucher schwieriger wird, die Tarife zu vergleichen. Denn bisher war es ja immer so, dass die Unternehmen praktisch zum gleichen Termin mit neuen Tarifen auf den Markt kamen. Wenn dies nun aber jeder zu einem anderen Monat macht, wird unsere Arbeit schwieriger und für den Verbraucher wird es intransparenter."
Die Stiftung Warentest empfiehlt Verbrauchern auf jeden Fall, weiterhin die jeweiligen Jahresbeiträge und natürlich die Versicherungsleistungen zu vergleichen. Katharina Henrich.
"100 Euro kann man ganz schnell sparen, wenn man vergleicht. Aber in Einzelfällen – etwa bei besonderen Risikogruppen wie jungen Fahrern – da geht es sogar bis rund 1000 Euro."
"Wir sehen eine Trendwende: Es gab ja einen Anstieg um 1,8 Prozent im Januar – im Vergleich zum Vorjahr. Ob dies so weitergeht, weiß man nicht. Die Kfz-Versicherer haben 2009 einen versicherungstechnischen Verlust in Höhe von 700 Millionen Euro verbucht. Und das spricht Bände."
Für den Dachverband wäre eine Trendwende bei den Beiträgen zumindest nachvollziehbar. Man habe sich jahrelang durch einen enormen Preiskampf ohnehin zu weit unten bewegt. Gerade der Markt für Autoversicherungen habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Kunden generell seien wechselfreudiger geworden, auch weil viele Direktversicherer den Markt erobert hätten. Viele Anbieter hätten zudem sicherlich auch preiswerte Tarife als Lockangebote für eine neue Kundschaft ganz bewusst eingesetzt.
"In der Hoffnung natürlich, auch in anderen Bereichen zusätzliche Verträge abzusetzen. Das ist einfach so – und dies hat eben auch zu einem Preisverfall geführt. Allerdings ist auch die Wechselmentalität bei vielen Kunden sehr ausgeprägt, das führt dazu, dass sie immer wieder vergleichen. Dass man also nach einem Jahr die Preise anhebt, so einfach funktioniert das nicht, denn im Zweifelsfall ist der Kunde wieder weg."
Andere Marktbeobachter gehen dennoch davon aus, dass das bisherige Verhaltensschema, nach rund einem Jahr die Preise für die Policen anzuheben, wohl auch künftig beibehalten werde. Beispielsweise Katharina Henrich von der Stiftung Warentest.
"Meistens ist es so, dass die Neuverträge günstige Lockangebote sind und nach einem Jahr dann die Preiserhöhungen kommen. Ich denke, da wird es auch keine Änderungen geben. Man muss sich schon auf Preiserhöhungen einstellen – dann also im nächsten Jahr."
Der Branchenverband sieht übrigens auch noch ganz andere Gründe für die gegenwärtigen Preistendenzen nach oben. So habe der diesjährige sehr lange Winter zu Mehrkosten für die Unternehmen geführt. So komme im Vergleich zum Vorjahr, diesmal ein zusätzliches Schadenvolumen von rund 230 Millionen Euro auf die Kfz-Versicherer zu, Doch nicht nur die Jahresbeiträge verändern sich. Offensichtlich ist auch, dass immer mehr von der üblichen Praxis abgewichen wird, Verträge gemäß dem Kalenderjahr abzuschließen. Bislang war es so, dass ein Vertrag meist vom 1. Januar bis zum 31. Dezember lief. Nun würden jene Vertragsmodelle zunehmen, die beispielsweise vom 1. Mai bis zum 30. April laufen. Im Branchenjargon spricht man von unterjährigen Verträgen. Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
"Das gab es schon immer, dass der Kunde unterjährig Kfz-Versicherungen abschließen konnte. Allerdings gibt es jetzt immer mehr die Bereitschaft der Anbieter zu sagen, wir bieten diese unterjährigen Tarife an."
Für die Versicherungsnehmer sieht er auch keine Nachteile. Dem widerspricht Warentesterin Katharina Henrich zumindest etwas. Denn bislang war es so, dass bei Kalenderjahr-Verträgen stets der 30. November der späteste Zeitpunkt für eine Vertragskündigung war. Die Unternehmen nutzen dies auch stets für Werbekampagnen, um für ihr besonders günstiges Angebot zu trommeln. Da dies so gut wie alle Versicherer machten, konnte der Kunde mitunter vom Konkurrenzdruck profitieren.
"Nachteile hat es insofern, dass es für den Verbraucher schwieriger wird, die Tarife zu vergleichen. Denn bisher war es ja immer so, dass die Unternehmen praktisch zum gleichen Termin mit neuen Tarifen auf den Markt kamen. Wenn dies nun aber jeder zu einem anderen Monat macht, wird unsere Arbeit schwieriger und für den Verbraucher wird es intransparenter."
Die Stiftung Warentest empfiehlt Verbrauchern auf jeden Fall, weiterhin die jeweiligen Jahresbeiträge und natürlich die Versicherungsleistungen zu vergleichen. Katharina Henrich.
"100 Euro kann man ganz schnell sparen, wenn man vergleicht. Aber in Einzelfällen – etwa bei besonderen Risikogruppen wie jungen Fahrern – da geht es sogar bis rund 1000 Euro."