Die Famile Shaash stammt eigentlich aus Somalia. Doch sie musste vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land fliehen. Heute lebt ein Teil von ihnen in Äthiopien, andere in Kanada, Italien oder Deutschland. Die Filmemacher Melanie Andernach und Andreas Köhler haben den ehemaligen Fußballspieler der somalischen Nationalmannschaft, Captan Shaash, kennengelernt. Er lebt mit Tochter und Enkelkindern in Deutschland, seine Mutter noch in Afrika.
"Wir führen die Diskussion um den Familiennachzug immer nur aus unserer Sicht", sagte Kameramann und Regisseur Andreas Köhler im Dlf, "und der Film sollte die Möglichkeit geben, sie aus deren Sicht zu hören." So verzichteten die Dokumentarfilmer auf jeglichen Kommentar. Der Zuschauer ist ganz nah dran an den Personen dieses transnationalen Familiendramas. Das nicht immer nur dramatisch daher kommt.
Wir haben noch länger mit Melanie Andernach und Andreas Köhler gesprochen -
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"Es ist auch viel Humor im Film, den wir der Familie verdanken, da sie gerade mit schwierigen Situationen oft humorvoll umgeht und sich das auch durch alle Generationen zieht", berichteten die Regisseure.
"Bewusst keine Wertung"
Die Langzeitdokumentation bleibt nicht einseitig. Sie beobachtet die einzelnen Menschen mit viel Mitgefühl und Verständnis für ihr Verhalten aufgrund traumatisierender Erfahrungen, schafft es aber auch, einen kritischen Blick auf die Protagonisten zu werfen.
"Uns war es wichtig zu zeigen, wie es wirklich ist", erläuterte Andreas Köhler. Für ihn ist klar, dass auch geflüchtete Menschen nicht alles richtig machen. "Wir haben versucht, bewusst keine Wertung zu geben", ergänzt Melanie Andernach. "Wir wollten, dass man sich ein Bild davon macht, was es bedeutet für eine Famile, wenn es keinen Familiennachzug gibt."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.