
"Ich kann mir keine Musik ohne Transzendenz vorstellen", bekennt der 1924 in Bern geborene und im christlichen Glauben verwurzelte Schweizer Komponist Klaus Huber, dem sozialkritische Themen in seinen Werken stets ein wichtiges Anliegen war. Geistige Verbündete fand er in Dichtern und Denkern wie Ossip Mandelstam, Jacques Derrida, Ernesto Cardenal oder auch im Palästinenser Mahmoud Darwish, auf dessen großes Poem "Belagerungszustand" Huber sein Werk "Die Seele muss vom Reittier steigen ..." komponiert hat. In der Dritteltönigkeit und den arabischen Maqamats, die er darin verwendet, treffen nicht nur zwei Kulturen, sondern auch Gegenwart und Vergangenheit aufeinander und münden schließlich eine Transzendenz des Zeitlichen.