Der 26-jährige Benjamin Grosvenor ist der derzeit wohl bekannteste britische Nachwuchspianist. Den ersten Unterricht gab ihm seine Mutter im Alter von sechs Jahren. Früh feierte er erste große Erfolge, durfte beispielsweise 2012 als bisher jüngster Solist, mit 19 Jahren, im Eröffnungskonzert der Proms spielen.
Beim Rheingau Musik Festival trat Grosvenor 2018 zum ersten Mal auf und er spannte einen weiten Bogen von Bach bis Berg. Dabei ging es ihm auch darum, zu zeigen, welchen beeindruckenden Entwicklungsprozess die Musik Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts genommen hat. Johannes Brahms schrieb sein op.119 1893, mit 60 Jahren. Der deutlich jüngere Claude Debussy, 32 Jahre, komponierte das "Prélude à l'après-midi d'un faune" 1894, nur ein Jahre später. Sein so farbenreiches Werk zählt als Initiale zur Musik der Moderne.
Auch Gaspard de la Nuit von Maurice Ravel und die Klaviersonate von Alban Berg sind zu einer ähnlichen Zeit entstanden, beide um 1908. Während Berg versucht die Tradition der Sonate fortzuführen und zu erneuern, schafft Ravel ein eigensinniges klangmalerisches Werk, das zu den Meisterwerken der Klavierliteratur zählt.
Rheingau Musik Festival 2018
Johann Sebastian Bach
Französische Suite Nr. 5 in G-Dur BWV 816
Französische Suite Nr. 5 in G-Dur BWV 816
Johannes Brahms
Vier Klavierstücke, op. 119
Vier Klavierstücke, op. 119
Brett Dean
Hommage à Brahms (2013)
Hommage à Brahms (2013)
Claude Debussy
"Prélude à l'après-midi d'un faune" (Bearb. für Klavier von Leonard Borwick)
"Prélude à l'après-midi d'un faune" (Bearb. für Klavier von Leonard Borwick)
Alban Berg
Sonate für Klavier h-Moll, op. 1
Sonate für Klavier h-Moll, op. 1
Maurice Ravel
Gaspard de la nuit
Gaspard de la nuit
Benjamin Grosvenor, Klavier
Aufzeichnung vom 11.7.2018 aus dem Schloss Johannisberg, Geisenheim