Samstag, 20. April 2024

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Klaviermusik von Debussy, Berg und Ravel
Ähnliche Zeit, aber ganz andere Musik

Der Brite Benjamin Grosvenor ist der derzeit wohl bekannteste Nachwuchspianist. Beim Rheingau Musik Festival gab er 2018 sein Debüt mit einem Programm, das sein vielseitiges, virtuoses Können zeigte. Und auch verdeckte Querverbindungen zwischen Berg und Ravel.

Am Mikrofon: Susann El Kassar | 02.06.2019
    Ein junger Pianist, Benjamin Grosvenor, sitzt an einem Konzertflügel und spielt. Hinter ihm eine weiße Wand mit dem Logo des Rheingau Musik Festivals.
    Debüt beim Rheingau Musik Festival: Benjamin Grosvenor im Fürst-von-Metternich-Saal auf Schloss Johannisberg (Ansgar Klostemann / Rheingau Musik Festival)
    Der 26-jährige Benjamin Grosvenor ist der derzeit wohl bekannteste britische Nachwuchspianist. Den ersten Unterricht gab ihm seine Mutter im Alter von sechs Jahren. Früh feierte er erste große Erfolge, durfte beispielsweise 2012 als bisher jüngster Solist, mit 19 Jahren, im Eröffnungskonzert der Proms spielen.
    Beim Rheingau Musik Festival trat Grosvenor 2018 zum ersten Mal auf und er spannte einen weiten Bogen von Bach bis Berg. Dabei ging es ihm auch darum, zu zeigen, welchen beeindruckenden Entwicklungsprozess die Musik Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts genommen hat. Johannes Brahms schrieb sein op.119 1893, mit 60 Jahren. Der deutlich jüngere Claude Debussy, 32 Jahre, komponierte das "Prélude à l'après-midi d'un faune" 1894, nur ein Jahre später. Sein so farbenreiches Werk zählt als Initiale zur Musik der Moderne.
    Auch Gaspard de la Nuit von Maurice Ravel und die Klaviersonate von Alban Berg sind zu einer ähnlichen Zeit entstanden, beide um 1908. Während Berg versucht die Tradition der Sonate fortzuführen und zu erneuern, schafft Ravel ein eigensinniges klangmalerisches Werk, das zu den Meisterwerken der Klavierliteratur zählt.
    Rheingau Musik Festival 2018
    Johann Sebastian Bach
    Französische Suite Nr. 5 in G-Dur BWV 816
    Johannes Brahms
    Vier Klavierstücke, op. 119
    Brett Dean
    Hommage à Brahms (2013)
    Claude Debussy
    "Prélude à l'après-midi d'un faune" (Bearb. für Klavier von Leonard Borwick)
    Alban Berg
    Sonate für Klavier h-Moll, op. 1
    Maurice Ravel
    Gaspard de la nuit
    Benjamin Grosvenor, Klavier
    Aufzeichnung vom 11.7.2018 aus dem Schloss Johannisberg, Geisenheim