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Kleienpilz
Weiße Flecken auf gebräunter Haut

Manche Pilzinfektionen auf der Haut entstehen saisonabhängig. So zum Beispiel der Kleienpilz, dessen weiße Flecken auf sonnengebräunter Haut schnell auffallen. Die Ausbreitung des Pilzes lässt sich durch Medikamente gut bremsen, gegen die übrig gebliebenen Flecken hilft Nachbräunen in der Sonne.

Von Barbara Weber | 10.09.2019
Dermatologische Untersuchung bei einer Hautärztin.
Pilzerkrankungen der Haut lassen sich in einer dermatologischen Praxis schnell erkennen (imago / Petra Steuer )
"Es hat ein bisschen oben auf dem Rücken gejuckt, und dann, und dann hat mein Mann festgestellt, dass da wie so weiße Flecken auf dem Rücken waren. Da hab‘ ich gedacht, okay, da musst Du mal zum Hautarzt gehen".
So kam die 59jährige Patientin zu dem Kölner Hautarzt Dr. Hans-Georg Dauer. Für den Mediziner war schnell klar, was es ist…

"… weil es ganz charakteristisch ist. Das sind im Sommer weiße, so zum zusammenfließen neigende Herde mit einer kleinen randständigen Schuppung…"

… und befällt meist den Oberkörper.
Medikamente schlagen schnell an
"Das wird behandelt mit so Beutelchen, so zwei Mal im Abstand von sieben Tagen, die dann eingerieben werden, über Nacht draufgelassen werden oder gleich abgewaschen werden, je nach Hersteller dieses Produktes. Dann ist meistens Ruhe. Wenn das aber dieser Kleienpilz ist, der im Sommer kommt, der führt ja dazu - deswegen ist er weiß - dass da nicht so viel Pigment gebildet wird, also muss man dann sich noch mal in die Sonne setzen zwei, drei Stunden und gucken, ob die Areale wieder dunkel werden, wo der Pilz vorher dran war."

Die Patientin ist jetzt beschwerdefrei, aber unsicher, wie sie sich jetzt weiter verhalten soll.

"Also jetzt ist es ja so, dass es jetzt so gut wie weg ist, und ich hab‘ ja auch immer die Handtücher so gewaschen auch. Wie lange muss ich das denn jetzt noch fortsetzen, oder kann es dann in einem bestimmten Zeitrahmen noch Mal wiederkommen?"
Pilze hat jeder Mensch
Ein Blick auf den Rücken zeigt, dass der Pilz weg ist.

Arzt: "Prinzipiell müssen Sie gar nichts mehr fortsetzen, wenn der Pilz weg ist, aber das ist ein normaler Mitbewohner der Kopfhaut. Den hab ich auf dem Kopf, Sie, jeder Mensch. Wenn man dann ein bisschen schwitzt, ein bisschen Sport macht, die Haut trocken ist, dann kann der eben runterlaufen und läuft so in die vordere und hintere Schweißrinne: Brust, hinten am oberen Rücken rein und kann sich da eben festsetzen. Wenn er behandelt wurde nach den verschiedenen Schemata: dreimal hintereinander oder zweimal im Abstand von sieben Tagen, ist nicht mehr damit zu rechnen, dass er da ist."

Patientin: "Muss ich denn dann andere Sachen noch beachten, außer dem Waschen dann und Ansteckung bei Körperkontakt mit meinem Mann zum Beispiel?"

Arzt: "Also prinzipiell ist es nicht ansteckend aber wenn Sie beide in sehr engem Kontakt sind und beide schwitzen besteht schon die Möglichkeit, dass sich mal eine Hefe auf den anderen Körper verirrt, aber müssen Sie im Allgemeinen nicht davon ausgehen, dass es ansteckend ist."
Vorsorgliches Behandeln hilft
Was die Patientin noch interessiert: Was kann sie prophylaktisch machen, damit der Pilz nicht mehr wiederkommt?
Arzt: "Sie haben den Pilz auf dem Kopf, Sie haben das jetzt einmal gehabt, das heißt, man muss damit rechnen, dass das immer mal wieder bei Schwitzen, bei Sonne kommt. Als Prophylaxe rate ich dann immer dazu, so einmal pro Woche oder alle vierzehn Tage die Kopfhaut und die Haare mit einem Shampoo, das ein Pilzmittel enthält zu waschen."

Patientin: "Gut, okay, dann werde ich das zur Prophylaxe auf jeden Fall so machen, weil das war jetzt das erste Mal, aber damit es dann eben nicht mehr wiederkommt, wäre das ja schon mal eine gute Sache, das dann so zu machen."