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Klimafreundliche Grossstädte
Wie man mit dem Benzinpreis Stadtplanung betreibt

Höhere Benzinpreise, kürzere Pendlerstrecken, mehr Radwege - mit Maßnahmen wie diesen ließe sich der Anteil von Städten an den globalen CO2-Emissionen bis 2050 erheblich verringern, sagt Klimaforscher Felix Creutzig im DLF. In einer internationalen Studie hat Creutzig den wachsenden Energiehunger von Städten und Maßnahmen dagegen untersucht.

Felix Creutzig im Gespräch mit Ralf Krauter | 13.01.2015
    Starker Verkehr auf dem Highway 101 in Los Angeles.
    Der Benzinpreis bestimmt mit, wo Menschen wohnen (AFP / Mark Ralston)
    Städte sind für den Löwenanteil der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, Tendenz steigend. "Der Energiebedarf wird stark zunehmen", sagt Creutzig im DLF-Gespräch, "vor allem, weil das Einkommen steigt, weil eine rasante Urbanisierung stattfindet, vor allen Dingen in Asien, sodass wir damit rechnen, dass zwei bis dreimal soviel Energie in 2050 in Städten verbraucht wird, wie heutzutage."
    Schon jetzt ist klar, dass in Zukunft ein Großteil des Energieverbrauchs in Städten stattfinden wird. Vorausschauende Planung muss deshalb den Aspekt des Energiesparens mit einbeziehen. Dabei müsse man bedenken, so Creutzig: "Städte sind unterschiedlich, man darf nicht zu stark verallgemeinern." Aber in der Studie hätten sich acht verschiedene Typen von Städten herauskristallisiert, bei denen sich vergleichbare Handlungsmöglichkeiten ergeben.
    So profitierten im Norden gelegene Städte von Wärmeisolierung, während in den rasant wachsenden Städten Asiens die Stadtplanung viel erreichen könne und interessanterweise auch der Benzinpreis. "Der Benzinpreis deswegen, weil er dafür sorgt, dass Menschen weiter aus der Stadt herausziehen, wenn er gering ist, oder enger an einer Stadt wohnen, wenn er höher ist", sagt Creutzig. "Das heißt, der Benzinpreis bietet einen Anreiz, kompakter zu wohnen - und das würde am Ende am meisten Energie einsparen."
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