Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Köln
Kurdisches Kulturfestival soll aus Sicherheitsgründen ausfallen

Eine für den 3. September im Kölner Rhein-Energie-Stadion angekündigte Großveranstaltung von Kurden wird offenbar nicht wie geplant stattfinden. Die Polizei riet wegen Sicherheitsbedenken von der Durchführung des Kulturfestivals ab, bei dem laut Medienberichten bis zu 30.000 Menschen erwartet wurden.

17.08.2016
    Das Kölner Rhein-Energie-Stadion bei Nacht.
    Das Kölner Rhein-Energie-Stadion (imago sportfotodienst)
    Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies teilte am Mittwoch mit, er habe wegen Sicherheitsbedenken der städtischen Gesellschaft Kölner Sportstätten GmbH empfohlen, den Veranstaltungsvertrag nicht zu unterzeichnen. Dem sei das städtische Tochterunternehmen gefolgt und habe mitgeteilt, dass die Gespräche mit dem Veranstalter beendet würden.
    Am 3. September sollte im Kölner Stadion das 24. Internationale Kurdische Kulturfestival stattfinden. Veranstalter ist das "Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurdinnen in Deutschland" (Nav-Dem), das zu der Großveranstaltung laut Medienberichten mehrere zehntausend Teilnehmer erwartet. Die Organisation wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Dachorganisation PKK-naher Vereine angesehen.
    Werbung für PKK?
    Der Kölner Polizeipräsident erklärte zu den Veranstaltungsplänen, die "jüngsten gewalttätigen Konflikte in der Türkei" hätten zu einer "hohen Emotionalisierung" auch der in Köln lebenden Kurden und Türken geführt. Diese Entwicklung bereite der Polizei "große Sorgen".
    Man gehe davon aus, dass im Stadion massiv Werbung für die auch in Deutschland verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK betrieben werden solle, erklärte Mathies. Solche Aktionen würden jedoch auch außerhalb des Rhein-Energie-Stadions insbesondere von türkischen Nationalisten wahrgenommen werden. Es sei mit gewalttätigen Aufeinandertreffen zwischen Kurden und türkischen Nationalisten zu rechnen.
    In den Vorjahren zehntausende Teilnehmer
    "In Folge der ohnehin schon angespannten Stimmungslage sind gewalttätige Aktionen, vor allem während der An- und Abreise, beim Aufeinandertreffen der beiden verfeindeten Lager zu erwarten", hieß es in einer Mitteilung der Polizei.
    Das Internationale Kurdische Kulturfestival hatte in den Vorjahren mehrere zehntausend Teilnehmer angezogen. Zuletzt fand die Großveranstaltung in Düsseldorf statt.
    Ende Juli hatte in Köln eine Veranstaltung von Erdogan-Anhängern stattgefunden. Dazu waren rund 20.000 Teilnehmer angereist. Unter anderem war dort der türkische Sportminister Akif Cagatay Kilic aufgetreten.
    (cvo/fwa)