
Die 1968 geborene argentinische Komponistin führt die Impulse der südamerikanischen Avantgarde fort: Ihre Kompositionen vertrauen einerseits auf die unmittelbar sinnliche Wirkung raffinierter Klangkombinationen, andererseits begreift sie ihre kompositorische Arbeit ausdrücklich als Zeitzeugenschaft.
Natalia Solomonoff ist eine kluge Beobachterin der labilen argentinischen Demokratie, deren Gegenwart und Historie sie mit ihrer Musik kommentiert. Ihr Ensemblestück "Die Stille der abwesenden Vögel" ist dem Gedächtnis all jener gewidmet, die in der Zeit der Diktatur spurlos verschwunden sind. Und die Komposition "Nadie. Sólo huellas" erinnert an die Ermordung der Ureinwohner.
Trotz der gesellschaftskritischen Haltung vergisst Solomonoff weder die Spielfreude noch versagt sie es sich, in ihrer Musik zarte Anklänge an den Tango einzuflechten, der in Rosario einen seiner Ursprünge hat.
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