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Kontaktlinsen, Laser-OP und Co

Nicht jeder, der eine Brille braucht, will sie auch tragen. Oft sind es rein ästhetische Überlegungen, manchmal aber auch ganz praktische oder gar medizinische Gründe, weswegen Menschen mit Sehschwäche auf eine Brille verzichten. Doch es gibt eine Vielzahl von Alternativen.

Von Peter Kolakowski | 19.04.2012
    "Dann nehmen Sie die Brille einfach mal ab, wunderbar! Legen Sie Ihren Kopf in den Nacken!"

    Sorgfältig und konzentriert zeigt Augenoptikermeister Alexander Bach der jungen Kundin die Benutzung ihrer ersten Kontaktlinsen. Schon lange hatte sich Valerie Schröder auf diesen Tag gefreut. Auch wenn die Handhabung zunächst etwas umständlich erscheint - eine Brille stehe ihr nicht, findet sie. Außerdem störe sie beim Sport.

    "Kontaktlinsen sind angenehmer. Man merkt nichts."

    "Also das A und O bei Kontaktlinsen ist die Hygiene. Damit geht’s immer los. Das ist auch gleichzeitig das größte Manko bei den Trägern. Es gibt die Monatslinse, das ist das Gros an Kontaktlinsen, es gibt Tageslinsen, es gibt 14-Tages-Linsen, es gibt Drei Monatslinsen und so weiter. Nicht jeder Träger ist für jede Linse geeignet, weil ja auch das wieder abhängig ist vom Tränenfilm, vom Augenfehler."

    Augenoptikermeister Bach nimmt sich immer viel Zeit für die Kontaktlinsenanpassung und die Gespräche mit den Kunden. Linsen kann man nicht von der Stange kaufen – die Beratung und die vorherige Augenuntersuchung sind obligatorisch. Denn schließlich ist und bleibt eine Kontaktlinse ein Fremdkörper für das Auge. Und bedarf daher besonderer Pflege.

    "Wichtig ist, wenn man Linsen kauft, dass man die Möglichkeit hat, das auch umzutauschen, kostenfrei, das auch kostenfrei zu probieren. Nur so ist es eine seriöse Anpassung, dass man das wirklich testen kann."

    Die Vielfalt an Linsen ist riesig- was der Kunde wirklich braucht und was überflüssig ist, kann ihm ein seriöser Augenoptiker wie Alexander Bach erklären. Eine schärfere Sicht ganz ohne Brille oder Linsen, bietet seit zehn Jahren auch ein operatives Verfahren, das mit Laserstrahlen arbeitet, erklärt der Augenarzt Dr. Ralph Neuber aus Köln.

    "Man erlangt die Sehschärfe zurück, die man vorher mit Brille oder Kontaktlinsen hatte. Der Vorteil dieses Verfahrens, was wir Lasik nennen, ist, dass es ein sehr schonendes, schmerzfreies Verfahren ist. Dennoch hat man leider keine lebenslange Brillenfreiheit garantiert. Denn wenn wir älter werden, erleben wir etwas, das wir Alterssichtigkeit nennen. Das heißt, wir können in der Nähe nicht mehr so scharf sehen, brauchen eine Lesebrille und eine Lasik schützt davor in der Regel nicht."

    Bei dem sogenannten Lasik-Verfahren, wird die Hornhaut über der Pupille mittels Laser geschliffen, sodass sich die Brechung der einfallenden Bilder verändert. Das Verfahren kann sowohl Kurz- als auch Weitsichtigkeit beheben. Auch für Lasik gilt: Nur seriöse Anbieter wie Dr. Ralph Neuber aufsuchen, der zunächst abklärt, ob Lasik überhaupt geeignet oder für den Patienten sinnvoll ist.

    "Wenn sich ein Patient in unserer Praxis vorstellt mit dem Wunsch nach Brillenfreiheit dann ist das Entscheidende eine sehr präzise, völlig individuelle Voruntersuchung der Augen, auch im Hinblick auf die Hobbys, auf den Beruf und auf die Ansprüche des einzelnen Patienten."

    Eine weitere Methode, die Sehkraft zu verbessern oder zumindest zu erhalten, soll auch durch gezieltes regelmäßiges Augentraining und sogenanntes Lichtbaden erzielt werden können. Ein Programm, dass vor rund 100 Jahren von dem New Yorker Augenarzt Dr. Wiliam Bates entwickelt wurde. Bates Theorie: Der Augapfel könne sich durchaus verändern und sei kein starres Objekt. Die Wirksamkeit der Methode ist allerdings sehr umstritten. Indes: Die Sehschärfe zu trainieren und auch den Augen mal eine Pause zu gönnen, vor allem bei Bildschirmarbeit, wird aber sicher immer von Vorteil sein.