Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Konzertleben auf Spitzbergen
Eis, Kohle und Musik

Kohlegruben, Flöze, Wellblechcontainer und schwarzer Schlamm – fast wie im Ruhrgebiet, nur 3000 Kilometer entfernt: Die Insel Spitzbergen ist einer der nördlichsten und kältesten Orte der Erde. Hier herrscht ein beispielloses Musikleben, das Künstler aus aller Welt anlockt.

Von Leonie Reineke | 16.06.2020
    Ausblick in eine Kohlegrube mit bunten Containern, im Hintergrund erstreckt sich eine winterliche Berglandschaft
    Ausblick von der "Kohlegrube 7" in Longyearbyen, wo auch Konzerte veranstaltet werden. (Deutschlandradio / Leonie Reineke)
    Auf den ersten Blick wirkt der Archipel Svalbard karg und unbarmherzig. Es herrschen arktische Temperaturen. Mehr Eisbären als Menschen bewohnen die Inselgruppe und man ist umgeben von Schnee, Eismassen und gigantischen Bergpanoramen.
    Unübersehbar hat vor allem Kohlebergbau die Identität dieses Ortes geprägt: Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Bergarbeiterstadt Longyearbyen gegründet, die mit etwa 2000 Einwohnern bis heute der größte Ort auf der Hauptinsel Spitzbergen ist. Wer würde vermuten, dass ausgerechnet hier ein bemerkenswert reichhaltiges und vielfältiges Kulturangebot herrscht?
    Anziehungspunkt für Künstler aus aller Welt
    Tatsächlich sind die Einwohner Spitzbergens so verwöhnt mit Konzertveranstaltungen und Musikfestivals wie es an vermutlich keinem anderen Ort im hohen Norden der Fall ist. Man arbeitet hier mit Nachdruck daran, dass angesichts des Niedergangs der Kohleindustrie neue Wirtschaftszweige entwickelt werden.
    Neben Klimaforschung und Tourismus ist das die Kultur. Projekte wie das Residenzprogramm "Artica Svalbard" oder das "Arctic Chamber Music Festival" sind junge Initiativen, die sowohl den Einwohnern als auch Reisenden die Möglichkeit zur gemeinschaftlichen Kunsterfahrung an einem der wohl speziellsten Orte der Welt geben.
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung 7 Tage lang anhören.