Mittwoch, 24. April 2024

Archiv

Krieg in Syrien
Türkei will mit Russland gegen Terrormiliz IS kämpfen

Die Türkei hat Russland zu einem gemeinsamen Kampf gegen die IS-Terrormiliz in Syrien aufgerufen. Gespräche darüber laufen derzeit in Moskau. Die Pläne sind nicht neu, lagen jedoch wegen der türkisch-russischen Verstimmungen seit November 2015 auf dem Eis.

11.08.2016
    Suchoi Su-35 Kampfjet.
    Russland fliegt in Syrien Luftangriffe gegen die Terrormiliz IS. (dpa / picture alliance / Vitaliy Ankov)
    Die Terrormiliz sei der gemeinsame Feind, betonte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Derzeit werde mit der russischen Regierung "über alle Details" gesprochen. Vertreter des türkischen Geheimdienstes, der türkischen Armee, sowie Außenpolitik-Experten seien im Moment zu Gesprächen in Moskau.
    Die Pläne sind nicht neu: Cavusoglu hob hervor, dass die Türkei der russischen Regierung schon mehrfach ein gemeinsames Vorgehen vorgeschlagen habe. Dies passierte allerdings bevor beide Länder ihre Beziehungen im November 2015 auf Eis legten. Damals hatte die türkische Armee einen russischen Kampfjet abgeschossen. Aus Angst vor russischer Vergeltung stellte die Regierung in Ankara danach Luftangriffe gegen die Terrormiliz IS in Syrien ein. Doch bei einem Treffen diese Woche vereinbarten die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan einen Neustart der Beziehungen.
    Gegensätzliche Interessen in Syrien
    Eigentlich verfolgen Russland und die Türkei in Syrien gegensätzliche Interessen. Moskau unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad militärisch, während die Türkei dessen Sturz anstrebt. In dem Bürgerkiregsland kämpft die Türkei aber auch gegen kurdische Milizen. Der türkischen Regierung wurde zudem immer wieder vorgeworfen, islamistische Milizen in Syrien auch mit Waffen unterstützt zu haben.
    Cavusoglu sagte nun, eine engere militärische Kooperation zwischen der Türkei und Russland sei auch nötig, um "Fehler" in Syrien zu vermeiden, wo viele Länder an den Kämpfen beteiligt seien. Auch Geheimdiensterkenntnisse sollten ausgetauscht werden.
    (tzi/fwa)