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Krimi-Kolumne
Jubiläumsmorde und Kriminalgedichte

Die Krimi-Kolumne feiert ihren 25. Geburtstag und präsentiert einen Tiefpunkt, den (bislang) schlechtesten Krimi des Jahres. Ausgerechnet Krimi-Genie Louis Begley geht plötzlich die Luft aus. Dafür überraschen Neuauflagen von Kriminalgedichten und alten Schmuddel-Krimis mit ihrer literarischen Wucht.

Von Andreas Ammer | 17.03.2015
    Die Silhouette eines Mannes.
    Die Silhouette eines Mannes. (imago / wolterfoto)
    Auch wenn der Begriff "Schmuddel-Krimi" Donald E. Westlake natürlich nicht gerecht wird. Allein die knappe Vorstellung seines wichtigsten Kriminellen Parker auf den ersten Seiten seiner literarischen Existenz hat mehr literarische und sonstige Wucht als ein ganzer Band Begley.
    Auch Zoe Bell hat mit "Schwarzblende" ein empfehlenswertes Buch geschrieben: intelligent, ohne gebildet zu erscheinen. Aktuell, aber nicht moralisch, und bemerkenswert undeutsch. Das beginnt schon damit, dass die Deutsche Zoe Beck Krimis schreibt, die in England und nicht in deutschen Provinzen spielen. Dort versteckt sich Zoe Beck nicht wohlfeil in wohligen Landhäusern, sondern wagt sich hinaus in die quirlig chaotische Großstadt London. Ein großstädtischer Krimi aus heimatlichen Landen, allein das schon ein Wunder.
    Alle besprochenen Bücher:
    Zoe Beck: Schwarzblende
    (Heyne)
    Louis Begley: Zeig dich, Mörder
    (Suhrkamp)
    Jean-Patrick Manchette: Portrait in Noir
    (Alexander Verlag Berlin)
    William McIlvanney: Die Suche nach Tony Veitch
    (Kunstmann)
    Heiner Müller: Gedichte 1949-89
    (Alexander Verlag Berlin)
    Heiner Müller: Warten auf der Gegenschräge
    (Suhrkamp)
    Richard Stark: The Hunter
    (Zsolnay)
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