Küchenmeister, Sandig, Engelmann

Drei Dichterinnen

Die Bremer Studentin und Schauspielerin Julia Engelmann beim Poetry Slam im Mai 2013 an der Universität Bielefeld. Mit ihrem Aufruf, das Leben besser zu nutzen, hat sie einen Internet-Hit gelandet. Das YouTube-Video wurde bis zum 20.01.2013 etwa 2,5 Millionen Mal angesehen.
Die Bremer Studentin Julia Engelmann - hier beim Poetry Slam an der Universität Bielefeld - erlangte einen Internet-Hit. © picture alliance / dpa / Foto: Campus TV/Universität Bielefeld
Von Burkhard Reinartz · 03.03.2017
Die Lyrik lebt! Renommierte Verlage veröffentlichen nach wie vor regelmäßig Gedichtbände, wenn auch in kleiner Auflage. Vom beachtlichen Aktionsradius einer neuen Poesieszene zeugen vor allem Internetforen und Festivals. Poetry-Slams verschafften dem Gedicht die Aufmerksamkeit junger Leute.
Julia Engelmanns erstes YouTube-Video wurde millionenfach geklickt. Rezitierend füllt die 24-Jährige große Säle, ihre Gedichtbände verkaufen sich prächtig. Ulrike Sandig, 39, hat für ihre Texte etliche Preise erhalten.
Die Lyrikerin Ulrike Almut Sandig
Die Lyrikerin Ulrike Almut Sandig© Deutschlandradio / Andi Hörmann
Ihre Lyrik balanciert zwischen Tiefenauslotung und Heiterkeit. Ähnlich wie Engelmann arbeitet Sandig mit musikalischen Elementen. Der Untertitel ihrer CD "Märzwald" heißt "Dichtung für Freunde der Pop-Musik".
So etwas käme für die 35-jährige Nadja Küchenmeister wohl eher nicht in Frage. Die melancholischen Gedichte ihres aktuellen Bandes "Unter dem Wacholder" sind dunkel, eisig und präzise.
Die Autorin Nadja Küchenmeister
Die Autorin Nadja Küchenmeister© imago / gezett literaturWERKstatt berlin
Was bedeutet den drei Künstlerinnen ihre literarische Arbeit? Was verbindet sie, was trennt sie? Gibt es so etwas wie eine weibliche Poesie? Oder nur gute und schlechte?
Poetry-Slammerin und Psychologie-Studentin Julia Engelmann während einer NDR-Fernsehsendung
Poetry-Slammerin und Psychologie-Studentin Julia Engelmann während einer NDR-Fernsehsendung© dpa picture alliance/ Georg Wendt
Produktion: DLF 2017