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Künstlerischer Sonnensturm
Weltraumperformance bei der ESA

Die Künstlerin Aoife van Linden Tol interessiert sich besonders für Natur, Kosmologie, Chemie und Physik. Derzeit bietet ihr Europas Weltraumorganisation ESA die Möglichkeit, als Gast Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb zu bekommen. Ihre Eindrücke will die Irin künstlerisch umsetzen.

Von Dirk Lorenzen | 30.07.2017
    "Lost in the photosphere" der ESA-Residenzkünstlerin Aiofe van Linden Tol.
    "Lost in the photosphere" der ESA-Residenzkünstlerin Aiofe van Linden Tol. (A. van Linden Tol)
    Europas Weltraumorganisation ESA bietet Künstlern die Gelegenheit, als Gast Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb zu bekommen. Derzeit arbeitet die Irin Aoife van Linden Tol daran, himmlische Forschungsthemen in eine irdische Performance zu integrieren.
    Die Künstlerin, die viel mit explosiven Stoffen arbeitet, hat sich in einem harten Wettbewerb gegen über hundert Kolleginnen und Kollegen durchgesetzt. Sie interessiert sich besonders für Natur, Kosmologie, Chemie und Physik.
    In den vergangenen Monaten hat sie sich am ESA-Technikzentrum in Noordwijk in den Niederlanden mit dem Aufbau der Sonne und von Sternen beschäftigt. Zudem ging es ihr darum, zu verstehen, wie sich Sterne entwickeln, welche Rolle magnetische Phänomene spielen und wie das Licht entsteht.
    Buntes Gewitter aus Kohlenstaub und Pigmenten
    In Noordwijk hat Aoife van Linden Tol Workshops mit den ESA-Mitarbeitern abgehalten und Ideen entwickelt, die Arbeit mit Himmelsobjekten und Satelliten künstlerisch umzusetzen.
    Die vielfarbigen Aufnahmen des Sonnensatelliten SOHO waren eine Inspiration für das abstrakte Werk "Verloren in der Photosphäre", einem bunten Gewitter aus Kohlenstaub und Pigmenten. Diese Skizze soll Teil ihres großen Projekts "Solar Storm" werden.
    Mit dem "Sonnensturm" möchte die Künstlerin dem Publikum die explosiven Vorgänge auf unserem Stern nahebringen, so als stünde es selbst in der Photosphäre, der brodelnden Sonnenoberfläche.
    Ihre kosmische Performance, in die die Erfahrungen als Residenzkünstlerin einfließen, ist im September Teil des Ars Electronica-Festivals in Linz.