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Kummerkasten für Rechtschreibereform

16.11.2000
    Auch mit der Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung hat das Gerangel der Widersacher und Befürworter nicht aufgehört. Seit dem Sommer redet man bereits wieder von der Reform der Reform, die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat mit ihrer Rückkehr zur alten Rechtschreibung für Aufsehen gesorgt. Die wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz soll nun herausfinden, wo es bei der neuen Rechtschreibung hakt, wo Regeln nicht eindeutig formuliert sind und deshalb nachgebessert werden müssen. Ziel ist es, mit dem Ende der Übergangszeit 2005 die unklaren Fälle aus dem Weg geräumt zu haben. Spätestens dann müssen nämlich schulische und behördliche Stellen dem Erlass gehorchen.

    Um Einblick in die im Alltag auftretenden Rechtschreibprobleme zu bekommen, wertet die Kommission systematisch Fragen aus, die beispielsweise bei der Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden oder beim Institut für deutsche Sprache in Mannheim eingegangen sind. Die alte Weisheit "es gibt keine dummen Fragen" scheint sich zu bewahrheiten, denn die Kommission kann ihre Arbeit nur anhand der vielen offenen Fragen wirkungsvoll durchführen. Kommt sie zum Ergebnis, dass etwas geändert werden soll, dann legt sie den Verbesserungsvorschlag zusätzlich einem neu gegründeten Beirat aus Vertretern der schreibenden Zünfte, sowie Lehrern und Eltern vor. Jetzt scheint jedoch Eile angesagt, denn der Kultusminister möchte den Bericht schon Ende nächsten Jahres in den Händen halten. Also besser gleich mal anrufen, wenn was unklar ist ...!

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    Kultusministerkonferenz

    Über die Rückkehr der Frankfurter Alllgemeinen Zeitung zur bisherigen Rechtschreibung