Kunst aus AfrikaSichtbarkeit in Europa
Das Magazin "Contemporary And" beschäftigt sich mit der Kunstszene Afrikas. Nun haben die Gründerinnen des Magazins auch eine Ausstellung kuratiert. "Es hat sich einiges getan", resümierte Julia Grosse im Dlf. Kunst aus Afrika sei im Westen sichtbarer geworden.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- In der Reihe HIER UND JETZT im Museum Ludwig in Köln: das Kunstmagazin Contemporary And (C&) (Florian Bong-Kil Grosse)
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Im Museum Ludwig in Köln startete die neue Ausstellung der Reihe "Hier und jetzt, dynamische Räume". Zu Gast diesmal das Kunstmagazin "Contemporary And". Die beiden Magazin-Gründerinnen Julia Grosse und Yvette Mutumba kuratierten die Ausstellung. "Es ist im Grunde ein Leseraum", beschreibt Julia Grosse im Dlf den Hauptraum.
Spuren des Kolonialismus
Mehrere Stapel des Kunstmagazins liegen zum kostenlosen Mitnehmen aus. Bücher zum Thema "Spuren des Kolonialismus" stehen in den Regalen, auch ein Buch zum Thema Hip-Hop. "Unser ganzes gesellschaftliches Leben," erklärte die Journalistin, "deutschlandweit, aber auch Europa - und global - ist ja von kolonialen Spuren durchzogen." Gerade im Hip-Hop habe das Thema Unterdrückung, Rassismus, Ausbeutung immer eine große Rolle gespielt.
Nicht-weiße Positionen seien unterrepräsentiert.
"Contemporary And", vor sieben Jahren gestartet, ist ein Magazin über afrikanische Kunstpraxen. Angefangen hätten sie unabhängig von der damaligen Welle um Kunst aus Afrika. "Wir waren daran interessiert, diese extreme Diversität oder diese vielen Kunstszenen, die es gibt, in der Diaspora als auch in Afrika sichtbar zu machen," betonte Grosse. Kunst aus Afrika sei sichtbarer geworden. Doch wie nachhaltig sei das? Viele Museen rissen sich ein Bein aus, um zu zeigen, was sie jetzt alle vorhätten. "Natürlich haben sich Museen in den letzten Jahren mehr für globale Themen interessiert, Künstler*innen aus dem globalen Süden eingeladen und haben gesagt, wir wollen ein diverseres Ausstellungsprogramm zeigen", so Grosse. "Doch wie divers ist das feste Team, das sich sonst die Programme für die Ausstellungen ausdenkt? Da war für uns immer die Enttäuschung groß." Nicht-weiße Positionen seien unterrepräsentiert. Sie habe aber Hoffnung, dass sich da in den Strukturen etwas tut.