Donnerstag, 25. April 2024

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Kunsthalle Düsseldorf: "Welcome to the Jungle"
Politisches Statement und sinnliche Erfahrbarkeit

Der Dschungel als Sinnbild für Orientierungslosigkeit und Verwicklung hat der Düsseldorfer Ausstellung mit Installationen und Videokunst den Titel gegeben. Im Dschungel scheint die eingeschlagene Richtung egal zu sein, erläutert Kunstkritiker Georg Imdahl im Gespräch im Dlf - sie sei immer die falsche.

Kunstkritiker Georg Imdahl im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske | 04.03.2018
    Ausstellungsdetail der Künstlerin Laura Lima: Pfeifen in verschiedenen Formen
    Pfeifenarrangement der Künstlerin Laura Lima: Fumoir (Detail), 2009 (Katja Illner)
    In den Werken internationaler Künstler werden die Themen Orientierung in der Welt, Glaubensrichtungen als Kompass oder auch Lebensweisheiten auf ihre Wirkung befragt. Interessante und gute Arbeiten würden geboten, meint der Kunstkritiker Georg Imdahl im Deutschlandfunk. Es sei eine kurzweilige Ausstellung in gelungener Zusammenstellung.
    Okkulte Glaubensrichtungen in Brasilien und Urwald-Bilder etwa werden gezeigt, dazu erklingt Technosound. Eine Installation mit Gitterrosten, auf denen Kieselsteine liegen, ist zu sehen. Es sind Raster, auf denen der Besucher herumlaufen kann. Von oben sehe das aus wie Los Angeles bei Nacht, meint Imdahl. Menschen suchen Orientierung und verlaufen sich doch. Überraschend auch ein Raucherkabinett - in der Ausstellung darf tatsächlich geraucht werden. Damit stellt sich die allgemeine Frage, wo und wann was getan werden darf. Im Museum zu rauchen, gilt herkömmlicherweise als unzulässig. Blauer Dunst klärt hier auf.
    Die Ausstellung sei aber nicht besserwisserisch, sondern eine schöne Mischung aus politischem Statement und sinnlicher Erfahrbarkeit, meint Imdahl.