Freitag, 29. März 2024

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Lange Nacht über den Großvater des Comic
Wilhelm Busch und die philosophische Erkältung

Mit Max und Moritz und ihren Krabbelkäfern ist er weltberühmt geworden: Doch Wilhelm Busch, der meistgelesene Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, hat weitaus mehr zu bieten als biedermeierliche Reime. Manchen gilt er sogar als einer der größten Wortschöpfer der deutschen Sprache.

Von Maria Franziska Schüller | 15.12.2018
    Undatierte Aufnahme des deutschen Dichters, Satirikers und Zeichners Wilhelm Busch mit der Familie des Pastors. Busch wurde am 15. April 1832 in Widensahl bei Hannover geboren und starb am 9. Januar 1908 in Mechtshausen.
    Wilhelm Busch mit der Familie - eine undatierte Aufnahme des deutschen Dichters, Satirikers und Zeichners (picture alliance / dpa)
    Bekannt ist er als Satiriker, als Meister der Bilderposse, aber kennen wir ihn wirklich: den Sonderling, Satiriker, den Großvater des Comic? War der ewige Junggeselle ein Frauenhasser oder gar Frauenrechtler, Kirchengegner, Sadist, Philosoph, Misanthrop oder Familienmensch?
    Kaum eine Berühmtheit des 19. Jahrhunderts ist so vielseitig, vielschichtig, und widersprüchlich wie Wilhelm Busch. Ein Freund der Bienen und der klassischen Malerei, gescheitert an den Kunstakademien, gefeiert als Chronist der Bismarckzeit und das, obwohl in seinen Bildergeschichten die Idylle zur Explosion gebracht wird.
    Diese "Lange Nacht" begleitet den Einsiedler aus Wiedensahl auf seinem Weg zur Kunst, begegnet dem schwermütigen Trinker und Denker und präsentiert Busch als kritischen Philosophen und Prosaschriftsteller.
    Der Schauspieler Otto Sander während einer Hörspielaufnahme im Studio.
    Der Schauspieler Otto Sander (Deutschlandradio / Noel Tovia Matoff)
    Otto Sander & Götz Alsmann lesen Max und Moritz und andere Lieblingswerke von Wilhelm Busch - bei Youtube Nachhören
    Wilhelm Busch - Urvater des modernen Comics. Auf der Website Wilhelm-Busch.de finden Sie neben einigen Gedichten und Geschichten auch über seinen Lebenslauf die Werke "Von mir über mich" und "Was mich betrifft". Des Weiteren auch einen Wegweiser zu seinen Gedenkstätten und Museen.
    Wilhelm Busch- beim Projekt Gutenberg
    Götz Alsmann schaut zuversichtlich in die Kamera
    Der Musiker, Entertainer und Moderator Götz Alsmann (picture alliance / dpa / Oliver Berg)
    Der Weg zur Kunst
    Elke Schmitter, Leiterin Kulturressort Spiegel und Schriftstellerin: "Naja, als Kind war er mir natürlich ein Begriff oder ein Bild. Und ich war kein besonderer Freund seiner Geschichten soweit ich sie kannte, weil die mir oft zu grausam waren, also das ist ja finde ich eigentlich sind das keine Kindergeschichten, also der berühmte Max und Moritz-Sache, da geht's ja ziemlich sardonisch zu eher."
    "Er war kein Freund der Zeitgenossen, er war überhaupt kein Freund der Menschen." Götz Alsmann, Musiker, Moderator
    Es ist ein Brauch von alters her:
    Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
    "Er beschreibt eine Welt von kleinen Leuten meistens, das Verhältnis Mensch und Tier, das Verhältnis Mensch und Rausch." Gerhard Polt, Kabarettist
    Einszweidrei, im Sauseschritt
    Läuft die Zeit; wir laufen mit.
    "Wilhelm Busch war für mich eine kleine Rettung." Robert Gernhardt, Schriftsteller
    Es ist mal so, daß ich so bin.
    Weiß selber nicht warum.
    Hier ist die Schenke. Ich bin drin
    Und denke mir: Dideldum!
    "Ich glaube, dass er jemand war, der stets nach seinen eigenen Maßstäben lebte." Götz Alsmann
    Der Journalist Andreas Platthaus
    Der Journalist Andreas Platthaus (imago/Horst Galuschka)
    Andreas Platthaus, Feuilleton Chef der FAZ: "Wilhelm Busch war ein Mann mit einem langen Rauschebart, der, wenn er den Mund öffnete und die Pfeife herausnahm, offenkundig einer der größten Wortschöpfer gewesen ist, die wir in der deutschen Sprache hatten und dass nebenbei die Hände, die dann unter diesem langen Bart waren auch noch ganz fantastisch zeichnen konnten, das macht seine ganz besondere Persönlichkeit aus."
    Kein Ding sieht so aus, wie es ist
    Wilhelm Busch: Kein Ding sieht so aus, wie es ist. Am wenigsten der Mensch, dieser lederne Sack voller Kniffe und Pfiffe. Und auch abgesehen von den Kapriolen und Masken der Eitelkeit. Immer, wenn man was wissen will, muss man sich auf die zweifelhafte Dienerschaft des Kopfes und der Köpfe verlassen und erfährt nie recht, was passiert ist. Wer ist heutigen Tages noch so harmlos, dass er Weltgeschichten und Biographien für richtig hält? Sie gleichen den Sagen und Anekdoten, die Namen, Zeit und Ort benennen, um sich glaubhaft zu machen. Sind sie unterhaltlich erzählt, sind sie ermunternd und lehrreich, oder rührend und erbaulich, nun gut! So wollen wir's gelten lassen. Ist man aber nicht grad ein Professor der Beredsamkeit und sonst noch allerlei, was der heilige Augustinus gewesen, und will doch partout über sich selbst was schreiben, dann wird man wohl am Besten tun, man fasst sich kurz. Und so auch ich.
    Ich bin geboren im April 1832 zu Wiedensahl als der Erste von Sieben. Mein Vater war Krämer; heiter und arbeitsfroh; meine Mutter, still und fromm, schaffte fleißig in Haus und Garten. Liebe und Strenge sowohl, die mir von ihnen zu Teil geworden, hat der "Schlafittig" der Zeit aus meiner dankbaren Erinnerung nicht zu verwischen vermocht.
    Was weiß ich denn noch aus meinem dritten Jahr?
    Knecht Heinrich macht schöne Flöten für mich und spielt selber auf der Maultrommel, und im Garten ist das Gras fast so hoch wie ich, und die Erbsen sind noch höher, und hinter dem strohgedeckten Hause, neben dem Brunnen, stand ein flacher Kübel voll Wasser, und ich sah mein Schwesterchen drin liegen, wie ein Bild unter Glas und Rahmen, und als die Mutter kam, war's kaum noch ins Leben zu bringen.

    Aus: "Von mir über mich", zitiert nach: Wilhelm Busch. Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Hrsg. von Friedrich Bohne. Wiesbaden u. Berlin, Vollmer Verlag, [1960] Band 4
    Elke Schmitter nimmt am 02.03.2017 in Berlin an einem Fototermin zum "Literarischen Quartett" teil.
    Die Schriftstellerin und Journalistin Elke Schmitter (picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini)
    "Es sei mein zweiter Geburtstag!"
    Wilhelm Busch: Nachdem ich mich schlecht und recht durch den Antikensaal hindurch getüpfelt hatte, begab ich mich nach Antwerpen in die Malschule, wo man, so hieß es, die alte Muttersprache der Kunst noch immer erlernen könne. In dieser kunstberühmten Stadt sah ich zum ersten Male die Werke alter Meister. Rubens, Brouwer, Teniers, Frans Hals. Ihre göttliche Leichtigkeit der Darstellung malerischer Einfälle, verbunden mit stofflich juwelenhaftem Reiz; diese Unbefangenheit eines guten Gewissens, welches nichts zu vertuschen braucht; diese Farben-Musik, worin man alle Stimmen klar durchhört, vom Grundbaß herauf, haben für immer meine Liebe und Bewunderung gewonnen.
    Elke Schmitter, Leiterin Kulturressort Spiegel und Schriftstellerin: "Ich glaube, das war diese selbstbewusste Besinnung auf die unmittelbare Umgebung. Und das hatte ja was enorm befreiendes und die deutsche Akademie hat ihn auch so frustriert, weil eben in dieser Zeit in Deutschland die Malerei stark ins Allegorische, ins Metaphysische gegangen ist und hat eben immer dieselben historischen Motive bearbeitet, also das, was wir heute in den Museen noch hängen haben und woran jeder vorbei geht, weil es von vornherein Krampf war in dem Pathos, in der Absehung von Wirklichkeit, da war eben die Kunst sozusagen die Magd der Flucht ins Allegorische, ins Ewige, in große Träume von mythischen Helden. Das hat ihn alles nicht interessiert, er war wirklich im Kern Realist. Und wir können uns das mit unserer Medienerfahrung gar nicht mehr vorstellen, glaub ich, was es bedeutet, wenn man dann, wenn man aus dieser Tradition kommt und zu dieser Art von Hochachtung zur Kunst erzogen wird, aber sie nicht wirklich adressieren kann, weil man zu Recht sieht, dass das was, was man geboten bekommt, akademisch ist im schlechtesten Sinne. Wenn man dann irgendwo hinkommt, ein Museum betritt und da Bilder sieht, die mit großer - eben Ruhe, Selbstverständlichkeit, mit so einem gelassenen Selbstbewusstsein und einer enormen Präzision zeigen, was ist, ohne Anklage, sondern zunächst mal mit einer Sachlichkeit, dass das etwas unfassbar Befreiendes gehabt haben muss."
    Wilhelm Busch: Tagebuch: Anvers, d. 26. Juni. 1852. Sonnabend:
    Von diesem Tage an datiere sich die bestimmtere Gestaltung meines Charakters als Mensch und Maler. Es sei mein zweiter Geburtstag!
    Wilhelm Busch: Kritik des Herzens
    Sahst du das wunderbare Bild von Brouwer?
    Es zieht dich an, wie ein Magnet.
    Du lächelst wohl, derweil ein Schreckensschauer
    Durch deine Wirbelsäule geht.
    Ein kühler Dokter öffnet einem Manne
    Die Schwäre hinten im Genick;
    Daneben steht ein Weib mit einer Kanne,
    Vertieft in dieses Mißgeschick.
    Ja, alter Freund, wir haben unsre Schwäre
    Meist hinten. Und voll Seelenruh
    Drückt sie ein andrer auf. Es rinnt die Zähre,
    Und fremde Leute sehen zu.
    Andreas Platthaus: "Die psychologische Tiefe. Das war überhaupt das, was das 19. Jahrhundert an der niederländischen Malerei begeistert hat. Man muss sich das nicht so vorstellen, als ob das goldene Zeitalter der Niederländer, was ja im 17. Jhdt. gelegen hat, ungebrochen prominent gewesen wäre in der Zeit seitdem. Sondern im 18. Jhdt. gab es einen Einschnitt in der Wahrnehmung dieser Bilder und die sind erst im 19. Jhdt. überhaupt wieder entdeckt worden als große Meisterwerke. Dementsprechend war das aber in dem Moment, als Busch dort 1852 hinging genau in der Phase, als die niederländische Malerei wieder allerhöchste Reputation genoss und als eine ernste Alternative zu der in der Zwischenzeit wichtiger gewordenen britischen und vor allem französischen Malerei und grade in Deutschland wahrgenommen wurde, weil man in den Niederländern eine größere Verwandtschaft erkannte. Das hat natürlich mit dem aufkommenden Nationalismus, mit den Gegnerschaften im Weltpolitischen zu tun, dass man sich gegen Franzosen und gegen Engländer eher bereit war abzugrenzen und in den Niederländern unmittelbare Verbündete sah, 50 Jahre später würde es das berühmt-berüchtigte Buch Rembrandt als Erzieher geben wo die niederländische Kunst in gewisser Weise als eine Art Muster für Deutschtum betrachtet wurde, das ist so extrem nationalistisch in der Mitte des 19. Jhdts noch nicht gewesen, aber das fing in diesem Moment an. Noch überhaupt nicht bösartig und auch später war's natürlich überwiegend gut gemeint, aber ist extrem bösartig ausgelegt worden und dementsprechend war's für Busch ein ganz logischer Schritt ins Zentrum dessen zu gehen, was nordische Malerei bedeutete und das war im 19. Jhdt. in der Mitte des 19. Jhdts dann wieder die niederländische Kunst.
    Wilhelm Busch: Rubens, Brouwer, Teniers, Frans Hals, gern verzeih ich’s ihnen, daß sie mich zu sehr geduckt haben, als daß ich’s je recht gewagt hätte, mein Brot mit Malen zu verdienen, wie manch anderer auch.
    Andreas Platthaus: "Man muss unterscheiden zwischen dem Studenten Busch und dem, was der freie Künstler Busch dann später selber gemalt hat. Für das, was er dann später gemalt hat, gilt genau das, was Sie grade gesagt haben. Busch hat eine sehr, sehr schmale thematische Palette von vor allem ländlichen Szenen oder häuslichen Szenen, wobei die in freier Natur ganz deutlich überwiegen. Er ist da jemand, der die plein air Malerei, also das Malen in der freien Natur als einer der ersten in Deutschland ganz massiv betrieben hat, auch wenn er immer wieder natürlich auch zuhause an der Staffelei gesessen hat und nicht alles draußen gemalt hat, aber Naturstudien waren für ihn absolut zentral. Aber für den Studenten waren sie das nicht. Der Student ist ganz klassisch ausgebildet worden, also vor den großen historischen Motiven und wenn wir uns die frühen Bilder von Busch ansehen, teilweise in der Studentenzeit entstanden, teilweise auch noch kurz danach in den 60er Jahren, dann haben wir da beispielsweise Bildnisse in niederländischem Ornat, Bildnisse als Bettler, was vielleicht schon ein bisschen vorausweist auf das spätere, aber eben auch große historienbildartige Werke. Nicht dem Format nach, sondern dem Gestus beispielsweise der Figuren nach. Busch war nie derjenige, der große figurenreiche Kompositionen gemalt hätte, aber sich selber beispielsweise hat er sehr gerne gemalt und dann eben mit den unterschiedlichsten Gewandungen und Kostümierungen, wie sie ihm eben auf den Bildern des 17. Jahrhundert vorgeführt wurde, grade von Frans Hals. Oder von anderen Leuten und die Liebe zum Detail und zum Kleinformat die kommt natürlich aus der Haarlemer Feinmalerei heraus, die er allerdings nie betrieben hat, also diese minutiöse Malerei, teilweise auf kleinen Kupferplatten, teilweise auf winzigen Leinwänden, wo wir über 20 Mal 30 Mal Zentimeter Bildformaten reden, wo aber so akribisch und genau und geradezu photographisch drauf gemalt worden ist, dass man auch heute immer noch staunt über diese Präzision und diese Fähigkeit, winzigste Details präsentieren zu können. Das hat Busch auch immens fasziniert, aber das hat er nie selber angestrebt. Er hat darin nur, glaub ich, eine Art Vorbild dafür gefunden, dass man die Welt auf kleinste Formate fassen kann und das prägt seine spätere Kunst ganz entschieden."
    Elke Schmitter, deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Weitere Informationen bei Wikipedia mehr

    Weiterlesen: Es bebe die Gemütlichkeit. Von Elke Schmitter im Spiegel 2007

    Andreas Platthaus, ist ein deutscher Journalist, Comics-Experte und Autor. Seit 2016 ist er Chef des Ressorts Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Weiterlesen bei Wikipedia
    Unbekanntes von Wilhelm Busch entdeckt : Der ist ja inkrustiert wie eine Pastete. Von Andreas Platthaus. Nachlesen
    Eine Szene aus "Max und Moritz" von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1865; hier in der Ausstellung "Wilhelm Busch - populär und unbekannt" im Oktober 2010 im Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover
    Eine Szene aus "Max und Moritz" von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1865; hier in der Ausstellung "Wilhelm Busch - populär und unbekannt" im Oktober 2010 im Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover (picture alliance / dpa)
    Das unpädagogische Kinderbuch namens Max und Moritz
    In einem Wiedensahler Aufenthalt, wohin er sich wie oft in seinen produktivsten Schaffensphasen zurückzieht, entsteht eine weitere Bildergeschichte. Plötzlich schreckt Verleger Richter vor einer Veröffentlichung zurück. Ein fataler Irrtum. Seine Skrupel bringen ihn um einen der größten Klassenschlager seiner Zeit: das ganz und gar unpädagogische Kinderbuch namens Max und Moritz.
    Elke Schmitter: "Also eine Geschichte, in der es eben keine Sympathieträger gibt und die auch so gezeichnet ist, dass man sich in niemanden verlieben kann, der da auftaucht und die eigentlich aller Pädagogik Hohn spricht, weil sie einerseits eben die Praktiken der schwarzen Pädagogik abbildet und es auch nirgendwo Verständigung gibt, es gibt ja nirgendwo die Frage, woher kommt etwas, das ist ja vollkommen anti-psychologisch, die werden als, also böse Buben treten die auf und dann gibt es eine gewisse Gewaltspirale würde man heute sagen, die in immer weitere Exzesse führt und wo sie hinkommen, richten sie Schaden an und sie sind enorme Nichtsnutze und gleichzeitig, und man kann ja noch nicht mal sagen man könnte ihnen nicht böse sein. Sondern das kann man durchaus. Aber es gibt eben auch kaum jemand anders da, den man, an dem man sich mit seinen guten Absichten halten könnte und das ist natürlich schon ein wirklich schwarzes Menschenbild und die Belastbarkeit des Publikums, was das betrifft, einzuschätzen, ist ja immer ein Abenteuer. Alles in dieser Zeit ging ja in die Gegenrichtung und ging ins Biedermaier und ging dahin zu sagen, wir versuchen möglichst auf ne dumpfe Art freundlich miteinander umzugehen und uns zu kultivieren, und das war ein vollkommen anarchischer Ausbruch. Insofern kann ich die Bedenken des Verlegers durchaus verstehen, ob man's dem Publikum zumuten kann und zugleich scheint es auch völlig logisch, dass diese Explosion von Schadenfreude und von Destruktivität ihre Anhänger gefunden hat."
    Der unverstandene Busch klagt seinem Künstlerfreund Otto sein Leid, und dieser Otto Bassermann, - ausgestattet mit einem verlegerischen Instinkt, der ihn später reich machen wird - , ermuntert Busch, sich doch wieder an den alt vertrauten Caspar Braun zu wenden.
    Wilhelm Busch: Wiedensahl d. 5. Febr. 65.

    Mein lieber Herr Braun!
    Wie sehr würde es mich freuen, einmal wieder etwas von Ihnen zu hören! Ich schicke Ihnen nun hier die Geschichte von Max u. Moritz, die ich zu Nutz und eignem Pläsir auch gar schön in Farben gesetzt habe, mit der Bitte, das Ding recht freundlich in die Hand zu nehmen und hin und wieder ein wenig zu lächeln. Ich habe mir gedacht, es ließe sich als eine Art kleiner Kinder=Epopoe vielleicht für einige Nummern der fliegenden Blätter und mit entsprechender Textveränderung auch für die Bilderbögen verwenden.
    Zu einer weiten Reise konnte ich mich in dieser kalten Jahreszeit nicht entschließen und bin auch dazu nicht eingerichtet; sonst hätte ich wohl schon zu Weihnachten mein Bündel geschnürt, um Ihnen persönlich zu sagen, wie sehr ich wünsche, nun bald wieder recht fleißig für Sie zu arbeiten. - Abgesondert von allem Verkehr und eingeschneit bis über die Ohren, beschleicht Einen das Gefühl der gänzlichen Einsamkeit, und der Wunsch wird rege, diejenigen Bekanntschaften sich zu erhalten, welche durch die Jahre erprobt sind; das sind halt doch die besten! Mit freundlichem Gruß, Ihr W. Busch.

    Robert Gernhardt: "Er hat daran geglaubt, dass der Mensch im Naturzustand ein Anarchist ist, wie das Tier auch, und dass sein Wille nur gebrochen kann, damit das Wesen dann wieder funktioniert in der Gesellschaft. Das war seine sehr pessimistische Sicht der Dinge. Und Max und Moritz hat ja eigentlich keine andere Moral als die: da ist die Gesellschaft und dann dringen da diese beiden Spaß-Guerilleros ein und haben für ne gewisse Zeit viel Spaß und dann schlägt die Gesellschaft gnadenlos zurück, und dann werden sie eliminiert und verschrotet und von den Enten verspeist. Beim Struwwelpeter ist es immer dieser Zeigefinger, lutsch nicht, sonst kommt die Schere und schneidet ihn dir ab. Das ist Grausamkeit zur Dressur eingesetzt, während Busch an die Dressur nicht glaubt. Und Max und Moritz werden ja auch nicht dressiert, die bleiben einfach Anarchisten, und dann werden sie eliminiert, gut, aber bis dahin hatten sie ein lustiges Leben."
    Elke Schmitter stellt die Anarchisten- und Terroristen Interpretation in Frage und wirft einen Blick auf die Kindheit im 19. Jahrhundert:
    "Naja, Terroristen, es gab sicher Kinder, die moralisch und in jeder anderen Hinsicht auch aus Mangel an anderen Möglichkeiten verwahrlost waren. Die man auch nicht gut zu fassen kriegte. Aber die Justiz ist außerordentlich streng mit Kindern vorgegangen. In Deutschland. Die wurden tatsächlich dann auch verurteilt bei Eigentumsdelikten und kamen dann in irgendwelche Erziehungsbesserungsanstalten und so, das war ein großes Elend.
    Also die in der damaligen Zeit gab es doch immer noch auch Kinder, die einfach so durch's Land gezogen waren, Mitte des 19. Jahrhunderts war das jedenfalls auch noch im Gedächtnis, da wahrscheinlich hat er das als Kind auch noch gesehen so umherziehende Waisenkinder, Elternlose, die sich zusammen getan haben zu Jugendgangs, die eingebrochen sind irgendwo, die einfach sich ernähren mussten und Zigeunerkinder, wie man damals sagte, was sicher auch stimmte. Und diese Kinder mussten ja irgendwie zurechtkommen und die haben sich oft selbständig gemacht, manche sind vielleicht auch aus den Waisenhäusern ausgebüchst und das Verhältnis zu Kindern war ja ein vollkommen anderes, da steht er vielleicht für so'n wirklichen Epochenbruch, dass man die Kinder eben entdeckt, nicht als Lebewesen so, die auch ihre eigenen Rechte und Bedürfnisse haben könnten, aber das steckt ja alles buchstäblich noch in den Kinderschuhen. Es ist aber nachgewiesen, dass eben einige von diesen Vorfällen, die er bearbeitet tatsächlich zu seinen Lebzeiten vorgekommen sind.
    Na, ich glaube dieses, er war ja ein Künstler in dem Sinne als er zwar auch geliefert hat, aber die Impulse, die Geschichten, kamen ja aus ihm, diese Themen hat er ja gesetzt und wenn man es unter der Rücksicht betrachtet, würd ich sagen, es war eine lebenslange Auseinandersetzung auch mit Chancenlosigkeit, mit Trotz, mit Bosheit, mit Gewalt, das sind die Themen, die da drunter liegen. Unverstanden sein, sich aber auch rächen an der Umwelt, so ne vitale lebensfrohe Bosheit. Und das muss ihn ja wohl bis zuletzt umgetrieben haben."
    Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst
    Wilhelm Busch bei Wikipedia

    Wilhelm-Busch-Gesellschaft bei Wikipedia
    Vicco von Bülow hält die Büste der Hauptfigur seiner Karikaturen, einem korrekt gekleideten Strichmännchen mit Knollennase, im Arm.
    Loriot mit seiner Knollennasenfigur (picture-alliance / dpa / Karlheinz Schindler)
    Bis heute hat sich der Volkskünstler nicht nur mit seinen unverwechselbaren Figuren, sondern auch mit seinen genial komischen Versen und Sprüchen quasi als "Volksgut" verewigt.
    Viktor von Bülow alias Loriot über Wilhelm Busch
    Diogenes, der Weise, aber kroch ins Faß
    Und sprach: "Ja, ja, das kommt von das!"
    Dass er dabei innovativ die Gesetze des Versmaßes aushebelt oder lautmalerische Comic-Geräuschsprache kreiert, nehmen wir möglicherweise als zu selbstverständlich hin. Der deutsche Komik-Altmeister Viktor von Bülow alias Loriot weiß die Kunst darin sehr zu schätzen:
    "Das Frappierende bei Busch ist, das er die Unmöglichkeit des Versmaßes in einer Weise nutzt, als könnte man diese Sachen eigentlich gar nicht anders sagen. Das ist frappierend. Ich weiß eigentlich kaum ein anderes Beispiel, vielleicht in unserer neueren literarischen Geschichte Eugen Roth, wo auch das Vermass wie von alleine fließt und den Sinn nicht erschwert, sondern im Gegenteil, dass er durch das Versmaß auf komische Wendungen kommt, die ohne das Versmaß gar nicht gelingen können. Er hat es fertig gebracht, dass die Verse steigern, statt abschwächen. Busch war natürlich für uns alle, als wir Kinder waren oder Jugendliche, ungeheuer präsent. Dann sind wir weiter aufgewachsen mit bestimmten Versen, die uns nicht mehr aus dem Kopf, beziehungsweise aus den Ohren gehen. Das ist Sprachgebrauch geworden, das hat sich in die Sprache eingebürgert."
    Elke Schmitter: "Er ist sagenhaft kreativ. Weil er ja die Dinge lautmalerisch oft auffasst, also er geht auch da über die Grenzen hinaus.

    Es sind ja keine Klipp-klapp-Reime, die man irgendwie zusammenbaut, sondern auch das hat ja eine wirklich kreative Verdichtung. Also es gibt so eine Art hemmungslosen Reimzwang, den wir später so in der Tradition der neuen Frankfurter Schule auch wieder finden bei Traxler, bei Gernhardt, bei Bernstein, da gibt es so was brachiales, was natürlich was unglaublich befreiendes hat. Also ich nehm jetzt mal ein Beispiel 'In der Kammer still und donkel schläft die Tante bei dem Onkel'. Das ist einerseits für uns jetzt komplett harmlos und erinnert vielleicht an Heinz Erhard oder so, aber es ist ja, er zwingt ja die Sprache in etwas hinein, er nimmt das Material und verändert das, so wie er das als Zeichner auch macht, stärker denn als Maler. Er baut es wirklich um. Und darin liegt von den Geschichten abgesehen und von der Klugheit der Geschichten und diesen seinen Tänzen abgesehen erst mal eine ganz ganz besondere Qualität."
    Albert Einstein über Wilhelm Busch

    Wilhelm Busch, insbesondere der Schriftsteller Busch, ist einer der größten Meister stilistischer Treffsicherheit. Ich denke - außer vielleicht Lichtenberg - hat es keinen Ebenbürtigen in deutscher Sprache gegeben.
    Komik und Volkskunst
    Kenner wie Andreas Platthaus und Elke Schmitter schätzen an Wilhelm Busch weit mehr als seine Komik und Volkskunst. Von heute aus betrachtet hat er nicht nur zeichnerisch Innovationen geschaffen, sondern auch literarische Stilrichtungen wie das Phantastisch-Surrealistische vorweggenommen. Er fühlte sich völlig zurecht im Biedermeier Klima seiner Zeit nicht verstanden, doch tragischer Weise, ohne dabei von sich selbst überzeugt zu sein. Deshalb zwei Liebeserklärungen zum Schluss, bevor dem Meister am Ende das letzte Wort gebührt: Was würden Andreas Platthaus und Elke Schmitter ihm sagen, wenn sie ihm mal zufällig wieder begegneten?

    Andres Platthaus: "Dann würd ich ihm sagen, er hätt es wahrscheinlich nicht geglaubt, aber das, was von ihm immer noch absolut jedem Menschen in Deutschland zumindest und wahrscheinlich auch in großen Teilen der Welt bekannt ist, das ist Max und Moritz, also das, was er am Ende gar nicht mehr gerne sah und dass er damit mehr Epoche gemacht hat als, ich würde sagen die meisten deutschen Künstler, vielleicht sogar alle deutschen Künstler des 19. Jahrhunderts."
    Elke Schmitter: "Hm, Du kannst wirklich stolz sein, schau dir an, was daraus geworden ist. Und ich würde ihn bitten, mir ein Bild zu malen. Ich hätte gerne ein Bild."
    Wilhelm Busch: So stehe ich denn tief unten an der Schattenseite des Berges. Aber ich bin nicht grämlich geworden, sondern wohlgemut, halb schmunzelnd, halb gerührt, höre ich das fröhliche Lachen von anderseits her, wo die Jugend im Sonnenschein nachrückt und hoffnungsfreudig nach oben strebt.
    Ja, die Zeit spinnt luftige Fäden, besonders die in Vorrat, welche wir oft weit hinausziehen in die sogenannte Zukunft, um unsere Sorgen und Wünsche daran aufzuhängen, wie die Tante ihre Wäsche, die der Wind zerstreut. - Als ob's mit dem Gedrängel des gegenwärtigen Augenblicks nicht grad genug wäre. Und dann dies liebe, trauliche, teilweis grauliche, aber durchaus putzwunderliche Polterkämmerchen der Erinnerung voll scheinbar welken, abgelegten Zeugs, das dennoch weiterwirkt, drückt, zwickt, erfreut, oft ganz, wie's ihm beliebt, nicht uns; das sitzen bleibt, obwohl nicht eingeladen, das sich empfiehlt, wenn wir es halten möchten. Ein Kämmerchen, in Fächer eingeteilt, mit weißen, roten Türen, ja selbst mit schwarzen, wo die alten Dummheiten hinter sitzen. - Pass auf das schwarze Türchen. - Da rumort' s hinter. - Halt zu! - Schon recht, so lange, wie's geht. - Du kriegst, wer weiß woher, einen Stoß auf Herz, Leber, Magen oder Geldbeutel. Du lässt den Drücker los. Es kommt die stille, einsame, dunkle Nacht. Da geht's um in der Gehirnkapsel und spukt durch alle Gebeine, und du wirfst dich von dem heißen Zipfel deines Kopfkissens auf den kalten und her und hin, bis dir der Lärm des aufdämmernden Morgens wie ein Musikalischer Genuss erscheint. Schnell eine andere Tür! - Schau, schau! - zwischen zwei Hügeln, mitten hindurch der Bach, das Dörflein meiner Kindheit. Vieles im scharfen Sonnenlicht früher Eindrücke, manches überschattet von mehr als vierzig vergangenen Jahren, einiges nur sichtbar durch den Lattenzaun des Selbsterlebten und des Hörensagens. Alles so heiter, als hätt' es damals nie geregnet. Aber auch hier gibt's arme Leutchen. - Es ist noch die gute alte Zeit, wo man den kranken Handwerksburschen über die Dorfgrenze schiebt und sanft in den Chausseegraben legt, damit er ungeniert sterben kann; obschon der unbemittelte Tote immerhin noch einen positiven Wert hat, unter anderm für den Fuhrmann, der ihn zur Anatomie bringt.
    Ja, mein guter, wohlsituierter und lebendiger Leser! So muß man überall bemerken, daß es Verdrießlichkeiten gibt in dieser Welt und daß überall gestorben wird. Du aber sei froh. Du stehst noch da, wie selbstverständlich, auf deiner angestammten Erde. Und wenn du dann dahinwandelst, umbraust von den ahnungsvollen Stürmen des Frühlings, und deine Seele schwillt mutig auf, als solltest du ewig leben; - und doch, durch all die Herrlichkeiten hindurch, allgegenwärtig, ein feiner, peinlicher Duft, ein leiser, zitternder Ton -, und wenn du dann nicht so was wie ein heiliger Franziskus bist, sondern wenn du wohlgemut nach Hause gehst zum gut gekochten Abendschmaus und zwinkerst deiner reizenden Nachbarin zu und kannst schäkern und lustig sein, als ob sonst nichts los wäre, dann darf man dich wohl einen recht natürlichen und unbefangenen Humoristen nennen. Fast wir alle sind welche.
    CDs:
    Max und Moritz und andere Lieblingswerke von Wilhelm Busch. Otto Sander und Götz Alzmann.Tacheles/Roof Music
    Paul Lindau über Busch, CD2 "Ein dreifach Tusch" für Wilhelm Busch. Wilhelm Busch /Robert Gernhardt. Sprecher: Bodo Primus. Eichborn Verlag/ hr2. Die Andere Bibliothek im Ohr, hrsg.: Hans Magnus Enzensberger/hr2, ISBN 3-8218-5126-0
    Der Komiker, "Ein dreifach Tusch" für Wilhelm Busch. Wilhelm Busch /Robert Gernhardt. Eichborn Verlag/ hr2. Die Andere Bibliothek im Ohr, hrsg.: Hans Magnus Enzensberger/hr2, ISBN 3-8218-5126-0
    Bücher:
    Wilhelm Busch: "Von mir über mich", zitiert nach: Historisch-Kritische Gesamtausgabe in vier Bänden, Band 4, Hrsg. Von Friedrich Bohne. Wiesbaden und Berlin, Vollmer Verlag, 1960
    Wilhelm Busch, zitiert nach: Historisch-Kritische Gesamtausgabe in vier Bänden, Band 2 und Band 3, Hrsg. Von Friedrich Bohne. Wiesbaden und Berlin, Vollmer Verlag, 1960
    Wilhelm Busch: "Eduards Traum". Zehnte Auflage, Verlag Fr. Bassrmann 1922, München,
    Wilhelm Busch: "Max und Moritz" zitiert nach: Historisch-Kritische Gesamtausgabe in vier Bänden, Band 1, Hrsg. Von Friedrich BohneWiesbaden und Berlin, Vollmer Verlag, 1960
    Joachim Ringelnatz, "Meister Busch", Bd.2 , aus: Das Gesamtwerk in sieben Bänden, Diogenes Verlag 1994
    Golo Mann: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jhrdt., Fischer Verlag 1995
    Gudrun Schury, Ich wollt, ich wär ein Eskimo, Aufbau Verlag 2010
    Paul Lindau: Wilhelm Busch, in: Nord und Süd. Eine dt. Monatsschrift, IV. Band, Februar 1878, 11. Heft
    Eva Weissweiler: Der lachende Pessimist, Kiepenheuer & Witsch 2007
    "Was beliebt, ist auch erlaubt", Aphorismen und Reime von Wilhelm Busch, Hrsg.: Rolf Hochhut, Bertelsmann Lesering, Gütersloh
    Musikliste
    1. Stunde
    Titel: The Project.Interpret und Komponist: Evan Lurie (p). Label: Fips-Records. Plattentitel: How I spent my vacation
    Titel: Prelude and yodel. Interpret: Penguin Cafe Orchestra. Komponist: Simon Jeffes. Label: Virgin. Plattentitel: Preludes Airs and yodels (A Penguin Cafe primer)
    Titel: Lori´s day. Interpret und Komponist: Evan Lurie. Label: CAM COS. Plattentitel: Il Mostro
    2. Stunde
    Titel: Busch Inpression Nro. IV. Interpret und Komponist: Götz Alsmann. Label: TACHELES. Plattentitel: Max und Moritz und andere Lieblingserke von Wilhelm Busch
    Titel: Busch Inpression Nro. V. Interpret und Komponist: Götz Alsmann. Label: TACHELES. Plattentitel: Max und Moritz und andere Lieblingswerke von Wilhelm Busch
    Titel: The Fox and the Leopard. Interpret: Penguin Cafe Orchestra. Komponist: Arthur Jeffes. Label: Plankton Repellent. Plattentitel: A matter of life...
    Titel: Two Beans Shaker. Interpret: Penguin Cafe Orchestra. Komponist: Des Murphy. Label: Plankton Repellent. Plattentitel: A matter of life...
    3. Stunde
    Titel: That not that. Interpret: Penguin Cafe Orchestra. Komponist: Arthur Jeffes. Label: Plankton Repellent. Plattentitel: A matter of life...
    Titel: Black Hibiscus. Interpret: Penguin Cafe Orchestra. Komponist: Arthur Jeffes. Label: THE PENGUIN CAFÉ LABEL. Plattentitel: Red Book
    Titel: Wirklich, er war unentbehrlich. Interpret: Ernst Hilbich. Komponist: Christian Bruhn. Label: United Artists. Plattentitel: Ernst Hilbich singt Wilhelm Busch
    Titel: Er stellt sich vor ein Spiegelglas. Interpret: Ernst Hilbich. Komponist: Unbekannt. Label: United Artists. Plattentitel: Ernst Hilbich singt Wilhelm Busch
    Titel: aus: Hoffmanns Erzählungen. Oper in 3 Akten, einem Vor- und Nachspiel (Entr'act). Orchester: Staatskapelle Dresden. Dirigent: Jeffrey Tate. Komponist: Jacques Offenbach. Label: Decca.

    Titel: Cantorum. Interpret: Penguin Cafe. Komponist: Arthur Jeffes. Label: ERASED TAPES. Plattentitel: Erased Tapes Collection VIII