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Lebensspuren in einem Meteoriten?

Heute vor 15 Jahren führten einige Wissenschaftler, Politiker und Journalisten ein denkwürdiges Schauspiel auf. Gegeben wurde "Hysterie um Leben auf dem Mars", perfekt inszeniert von einigen NASA-Forschern. Das wichtigste Requisit war ein Gesteinsklumpen mit der Bezeichnung Allan Hills 84001.

Von Dirk Lorenzen | 07.08.2011
    Er war in der Antarktis entdeckt und später als Meteorit klassifiziert worden, der von unserem Nachbarplaneten Mars stammt. Einige Wissenschaftler meinten nun, in dem Meteoriten winzige Spuren fossiler Mikroben entdeckt zu haben.

    Der Befund ist bis heute umstritten. Andere Forscher meinen nämlich, dass die beobachteten Strukturen auf geologische Prozesse zurückgehen und eben nicht auf biologische.

    Zudem war die vermeintlich sensationelle Entdeckung bekannt geworden, ohne dass Wissenschaftler weltweit sofort alle Daten sichten konnten. Die erschienen erst Wochen später in einem Fachmagazin, das auf sein exklusives Veröffentlichungsrecht pochte.

    Mögliches Leben auf dem Mars, und seien es nur versteinerte Spuren, sorgt stets für viel Aufsehen. Damals äußerte sich sogar US-Präsident Bill Clinton fasziniert darüber, wie so ein Meteorit "über Millionen von Meilen und Milliarden von Jahren zu uns Menschen spreche".

    Manche Beobachter argwöhnten, dass da wohl eher einige Wissenschaftler über Tausende von Meilen über Milliarden von Dollar zu den Politikern sprächen. Aber es war sicher nur Zufall, dass just im Sommer 1996 eine wichtige Entscheidung zur Finanzierung des weiteren Marsprogramms der NASA anstand.

    Das Geld wurde übrigens bewilligt.

    Der Meteorit Allan Hills 84001

    NASA-Informationen zum berühmten Marsmeteoriten