Donnerstag, 28. März 2024

Liveberichterstattung über die US-Wahl
Zwei Technik-Koffer für Washington

Am 3. November geht der Flieger Richtung Washington D.C. - Nils Heider aus dem Team der Abteilung "Sendung und Produktion" bereitet das notwendige Zusatz-Equipment für das Korrespondententeam vor. Beiträge, Interviews, Live-Schalten und Online-Begleitung - die Technik soll in zwei Koffer passen und es durch den Zoll schaffen.

31.10.2016
    Nils Heider von der Abteilung Sendung und Produktion des DLF bereitet Equipment für den Einsatz in Washington zur US-Wahlnacht vor
    Nils Heider ist ein beruhigend ruhiger Routinier mit unzähligen Außen- und anderen Radioeinsätzen. Keine Hektik, keine Nervosität zu spüren, als er seine zwei Technik-Koffer in der Gerätehalle des Deutschlandfunks packt - hier in 26 Zeitraffersekunden:
    Kabel, Audiomodule, Mixer, LAN-Kabel, Klebeband Laptops, Adapter, Kopfhörer, Lautsprecher, die eigene Kamera samt Stativ - alles muss für den US-Zoll deklariert werden, inklusive Gewicht und Warenwert.
    Auszug aus der Packliste
    Auszug aus der Packliste (Deutschlandradio/Boris Bittner)
    Laptops, Audiomodule, PC-Peripherie, Zollpapiere
    Laptops, Audiomodule, PC-Peripherie, Zollpapiere (Deutschlandradio/Boris Bittner)
    Das Zoll-Formular dazu ist das sogenannte "Carnet A.T.A" (Carnet, französisch für Heft, Buch) und wird bei der IHK Schleswig-Holstein so beschrieben:
    "Im internationalen Handel besteht häufig die Notwendigkeit, Waren für bestimmte Zwecke vorübergehend auszuführen. Ein beliebtes Instrument zur Vereinfachung der damit verbundenen in- und ausländischen Zollformalitäten ist die Nutzung des internationalen Warenreisepasses Carnet A.T.A. Das Carnet A.T.A.-Verfahren als ein Zollverfahren für die vorübergehende Verwendung von Waren im Ausland wird in über 70 Ländern der Welt angewendet. Die Abkürzung A.T.A. steht für (französisch/englisch) 'Admission Temporaire/Temporary Admission' und bedeutet frei übersetzt Zollpassierscheinheft.'"
    Das Zollformular "Carnet"
    Das Zollformular "Carnet" (Deutschlandradio/Boris Bittner)
    Voraussetzung für den Radioeinsatz ist damit letztlich auch der vorbereitende Einsatz am Schreibtisch. Journalistenvisumsantrag für die USA inklusive Abgabe des Antrags, Kurz-Interview mit einem Immigration Officer, Abgabe der Fingerabdrücke im Frankfurter Generalkonsulat. Abstimmung mit der in Washington schon vorhandenen Technik, Auswahl der notwendigen zusätzlichen Komponenten, Zollpapiere ausfüllen, Zubringer-Bahn und Flug buchen nach Washington.
    Nils Heider am Schreibtisch: keine Auslandsreise ohne Bürokratie
    Nils Heider am Schreibtisch: keine Auslandsreise ohne Bürokratie (Deutschlandradio/Boris Bittner)
    Donnerstag, 3. November um 9:10 Uhr geht es mit der Bahn von Köln zum Flughafen Frankfurt. Einchecken, Zollpapiere prüfen lassen, Gepäck aufgeben. 12:50 Uhr geht der Flieger gen Dulles Airport nahe Washington. Acht Stunden und 45 Minuten Flug, Anstehen bei der Ankunft bei der Einwanderungsbehörde/TSA (Transportation Safety Authority) - trotz erteilten Visums ohne Garantie, dass man auch wirklich reindarf in die USA. Das liegt letzlich im Ermessen der Beamten vor Ort.
    Für Nils und mich heißt es jetzt noch: die eigenen Koffer packen. Wir sind gespannt und melden uns das nächste Mal aus der US-Hauptstadt - die eine bemerkenswerte Entstehungsgeschichte und politischen Status hat.
    Boris Bittner
    Boris Bittner ist Redakteur in der Online/Multimedia-Abteilung des Deutschlandfunk. High School und Studium in den USA, Volontariat und Funk- und TV-Redakteur u.a. bei der Deutschen Welle, RTL. Seit 2008 beim Deutschlandradio. Im Deutschlandradio-Labteam. Schreibt in diesem Blog über die Arbeit des DLF-Korrespondenteams im Büro Washington und twittert darüber: @bittnerboris.