Freitag, 19. April 2024

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Löwe, Kleiner Löwe und Luchs
Drei Katzen am Himmel

In diesen dunklen mondlosen Nächten schleichen gleich drei Katzen über den Himmel – eine echte Hauskatze ist allerdings nicht dabei. Gegen 22 Uhr dominiert hoch im Süden der prächtige Löwe. Ein großes Trapez bildet den Körper der Raubkatze. Ein kleineres Trapez stellt den Kopf dar.

Von Dirk Lorenzen | 02.04.2019
Hoch am Südhimmel sind nun Löwe, Kleiner Löwe und Luchs zu sehen
Hoch am Südhimmel sind nun Löwe, Kleiner Löwe und Luchs zu sehen (Stellarium)
Der Löwe zieht von links nach rechts über den Himmel. Sein hellster Stern, Regulus – lateinisch Kleiner König – markiert die Vorderpfote. Er steht am unteren Ende eines Bogens, der auf den ersten Blick an den Haken eines Kleiderbügels erinnert.
Die zweite Raubkatze ist der Kleine Löwe. Er befindet sich oberhalb des Löwen und unterhalb der Hinterbeine des Großen Bären. Vor ihm schleicht der Dritte im Bunde, der Luchs, entlang. Er windet sich um die Vorderbeine und den Oberkörper des Bären.
Eine Kette vier leuchtschwacher Sterne
Der Kleine Löwe zählt zu den unscheinbarsten Figuren am Himmel. Er ist eine Kette vier leuchtschwacher Sterne. Der hellste von ihnen ist Praecipua, kaum heller als vierte Größenklasse. In prächtigen Sternbildern wie dem Löwen wird ein solches Objekt unter "ferner leuchten" geführt.
Die am besten getarnte Katze am Himmel: der Luchs in einer historischen Darstellung
Die am besten getarnte Katze am Himmel: der Luchs in einer historischen Darstellung (Bode)
Der Hauptstern im Luchs ist zwar etwas heller, gehört aber auch zu den eher finsteren Vertretern – und hat noch nicht einmal einen richtigen Namen. Der Luchs ist eine Kette schwacher Sterne, die beim besten Willen nicht an ein Tier erinnert.
Luchs und Kleiner Löwe wurden erst 1687 vom Danziger Astronomen Johannes Hevelius an den Himmel gesetzt. Zuvor waren diese Regionen – aus guten Gründen – eine Art kosmisches Niemandsland.