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Lonesome George

Wir Menschen leben in einer Epoche des Artensterbens, und wir sind selbst dafür verantwortlich. Detailreich und zugleich einfühlsam erzählt der Biologe und Journalist Lothar Lenz die Geschichte einzelner Arten, die einst das Leben auf der Erde bereicherten, heute jedoch ausgestorben oder bedroht sind.

Rezension: Michael Lange | 14.10.2012
    Auf den Galapagos-Inseln überlebte nur ein Exemplar einer Riesenschildkröten-Unterart das Eindringen der Menschen: "Lonesome George". Der einsame Schildkrötenmann wurde zum Symbol einer bedrohten Tierwelt. "Gibt es noch ein Happy End für Lonesome George?", fragt das Buch von Lothar Lenz und macht ein wenig Hoffnung. Denn immer wieder versuchten Experten dem einsamen Überlebenden Weibchen einer verwandten Unterart unterzuschieben. Vergeblich, wie man heute weiß, denn kurz vor dem Erscheinen dieses Buches verstarb Lonesome George, ohne sich fortgepflanzt zu haben. Das ist das Ende einer weiteren Unterart, das im Buch noch nicht berücksichtigt werden konnte.

    Lothar Lenz hat zahlreiche Informationen gesammelt und viele Orte, an denen Arten um ihr Überleben kämpfen, besucht. Er schreibt anschaulich und lebendig. So kann er seine Leser mitnehmen bei seinen Reisen zu den bedrohten Arten. Wer dieses Buch liest, lernt nicht nur viel über aussterbende und ausgestorbene Arten, sondern empfindet fortan das Aussterben jeder Art als Verlust - für die Menschheit und für sich ganz persönlich.

    Lothar Frenz: Lonesome George. Das Verschwinden der Arten
    ISBN: 978-3-87134-738-2
    Rowohlt Verlag, 352 Seiten, 19,95 Euro