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Lufthansa-Streik
Flieger bleiben wieder am Boden

Reisende müssen sich morgen erneut auf Ausfälle und Verzögerungen bei der Lufthansa einstellen. Die Pilotengewerkschaft Cockpit bestreikt diesmal Langstreckenflüge am Drehkreuz Frankfurt am Main. Es ist bereits die fünfte Streikwelle.

29.09.2014
    Annulliert sind zahlreiche Flüge der Lufthansa am 04.04.2014 auf einer Anzeigentafel im Flughafen von Frankfurt am Main (Hessen).
    Am Frankfurter Flughafen legen die Lufthansa-Piloten wieder ihre Arbeit nieder. Langstreckenflüge fallen aus. (dpa / picture-alliance / Boris Roessler)
    Zwischen 8.00 Uhr und 23.00 Uhr sollen keine Langstreckenflüge vom Frankfurter Flughafen aus starten, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mitteilte. Betroffen seien Flüge mit den Langstreckenjets Airbus A380, Boeing B747, Airbus A330 und Airbus A340.
    Kein kompromissfähiges Angebot
    Hintergrund des mittlerweile fünften Streiks ist der festgefahrene Tarifkonflikt um die Versorgung von rund 5.400 Lufthansa-Piloten beim Übergang in den Ruhestand. Bis zur Kündigung des entsprechenden Tarifvertrags Ende 2013 war es Lufthansa-Piloten möglich, ab einem Alter von 55 Jahren frühzeitig in Rente zu gehen. Bis die Auszahlung der gesetzlichen Rente begann, erhielten die Piloten dann bis zu 60 Prozent ihrer letzten Bezüge aus dem Topf der Lufthansa-Übergangsversorgung. Die Lufthansa will das Renteneintrittsalter nun auf 61 Jahre erhöhen.
    "Da das Lufthansa-Management auch weiterhin kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt hat, sehen wir uns zu diesem weiteren Streik gezwungen", teilte die Pilotengewerkschaft mit. Man sei aber weiterhin jederzeit einigungsbereit. Die Vereinigung Cockpit hat bereits bei vier bereits stattgefundenen Arbeitsniederlegungen insgesamt 4.300 Flüge ausfallen lassen, Hunderttausende Reisende waren betroffen.
    Einsatz externer Piloten
    Am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Lufthansa aus Spargründen den Einsatz externer Piloten auf Langstrecken prüft. Einen ersten Versuch wolle Airline-Chef Carsten Spohr von November 2015 an bei dem neuen Lufthansa-Ableger mit dem Namen Jump starten, berichtete der "Spiegel". Maschinen vom Typ Airbus A340 würden an die Schweizer Fluggesellschaft PrivateAir verliehen und samt eidgenössischem Cockpit-Personal zurückgemietet. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte: "Es ist richtig, dass wir alternative Möglichkeiten für unsere 14 Airbus A340-300 prüfen." Weitere Details nannte sie nicht.
    Lufthansa arbeitet an einem Notflugplan
    Nach der erneuten Streikdrohung ihrer Piloten arbeitet die Lufthansa mit Hochdruck daran, am Dienstag doch noch einige Langstreckenflüge ab Frankfurt stattfinden zu lassen. Der Sonderflugplan werde im Laufe des Tages veröffentlicht, sagte ein Unternehmenssprecher.
    (tzi/jcs)