

Reformationen95 Fragen ohne Lutherbrille
Die Reformation war nicht das Werk eines einzelnen Menschen. Davon ist der EKD-Kulturbeauftragte überzeugt. Johann Hinrich Claussen stellt die "95 wichtigsten Fragen" zur Reformation in seinem gleichnamigen Buch, das alles ist, bloß keine Luther-Jubelarie.
Reformation 500"Wir können Luther nicht einfach vereinnahmen"
Ob Freiheitskämpfer, Gottessucher oder Sprachschöpfer: Ein eindeutiges Lutherbild gebe es nicht, auch nicht anlässlich des 500-jährigen Jubiläums 2017, kritisierte die Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg im Dlf. Jeder deute Luther so, wie es ihm gerade passe, statt ihn im Spiegel seiner Zeit zu interpretieren.
Weltreligionen"Wir glauben an denselben Gott"
Der Historiker Michael Wolffsohn ruft Juden, Christen und Muslime dazu auf, trennende Mauern zwischen den Religionsgemeinschaften niederzureißen. Es gelte, die jeweiligen liberalen Strömungen zu stärken, sagte Wolffsohn im Dlf. Es gehe um die "Freiheit, nach dem Geist der Religion" und nicht nach dem Buchstaben der religiösen Gesetze zu leben.
Luther-Buch von Norbert BolzGutmenschen-Schelte auf fast jeder Seite
Zu viel Moralismus und zu wenig christlichen Glauben: Das attestiert der Medienexperte Norbert Bolz den Deutschen in seinem Buch "Zurück zu Luther". Luther sei ein scharfer Kritiker eines solchen "Gutmenschentums" gewesen, behauptet der Medienexperte. Seine Thesen bleiben vage.
Feridun Zaimoglu: "Evangelio. Ein Luther-Roman"Der Reformator als Romanheld
Feridun Zaimoglu gilt als wortgewaltiger Schriftsteller. Er hat sich für seinen neuen Roman ein eben solches Vorbild ausgewählt: Martin Luther, den er als "Meister" bezeichnet. Schon als Kind habe er Luthers Bibelübersetzung gelesen. Der bekennende Muslim sieht in Luther einen Mann, der den Kopf hinhält, aber auch übers Ziel hinausschießt.
Luther-Übersetzung"Unsere Kultur ist ohne die Bibel nicht wirklich zugänglich"
Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Der emeritierte Mediävistikprofessor Karl-Heinz Göttert hat sich mit der Übersetzung Martin Luthers befasst und bezeichnet sie als philologisch nicht sauber, aber bedeutend für die deutsche Sprache. Viele Psalme und Bibelsprüche kenne man nur im "Luthersound", sagte Göttert im DLF.
Leipziger BuchmesseReligionstrends auf dem Buchmarkt
Bei der Buchmesse in Leipzig stellt er selbst das Gastland Litauen in den Schatten: Martin Luther. In 114 Veranstaltungen geht es um den Reformator, Litauen kommt nur auf knapp 90. Und auch andere Religionen erhalten bei der Buchmesse kaum Aufmerksamkeit. Der 500. Jahrestag der Reformation dominiert die Büchertische und Diskussionen.
Reformation"Luther war ein heiliger Krieger"
Michael Lösch ist DJ, Schriftsteller und Pfarrerssohn. Er kann nicht verstehen, warum der Thesenanschlag gefeiert wird. Luther war aggressiv und mittelalterlich, sagt er. In seinem neuen Buch träumt er von einer Welt ohne den Reformator.
ReformationLuther und die Welt
Der Berliner Historiker Heinz Schilling entwirft mit seinem Buch "1517" ein Panorama des Jahres, als Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen zur Reform der Kirche veröffentlichte. Der Untertitel des Buches lässt ahnen, was Schilling will: Er schreibt die "Weltgeschichte eines Jahres" und weitet den Blick für globale Trends vor 500 Jahren - als sich alte Welt und neue Welten begegneten.
Neue Bibelübersetzungen Die Entdeckung der Apostelin
Die evangelische und die katholische Kirche haben jeweils eine Neuübersetzung der Bibel herausgegeben. Uneinig ist man sich nach wie vor über das Wort "allein" sowie die Haarfarbe von König David. Konform gehen die Religionsgemeinschaften jedoch bei einer revolutionären Änderung: Beide machen aus einem männlichen Aspostel eine weibliche Apostelin.