Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Lyrikgespräch
Kosmopolitische Lyrik

China soll ein fernes, fremdes Land sein. Zang Dis „Gesellschaft für Flugversuche“ rückt es uns durch west-östliche Gespräche nah. Ganz anders geht ein aufregendes Übersetzungsprojekt vor: „Ein neuer Divan“ inszeniert kosmopolitische Dichtung als Sänger*innen-Streit!

Michael Braun und Alexandru Bulucz im Gespräch mit Insa Wilke | 10.04.2020
Buchcover links: Zang Di: „Gesellschaft für Flugversuche“, Buchcover rechts: Barbara Schwepcke, Bill Swainson (Hrsg.): „Ein neuer Divan - Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West“
„Gesellschaft für Flugversuche“ des chinesischen Dichters Zang Di und „Ein neuer Divan - Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West“, herausgegeben von Barbara Schwepcke und Bill Swainson (links: Edition Lyrik Kabinett/Hanser Verlag, rechts: Suhrkamp Verlag)
In Zeiten der Globalisierung haben sich auch die Möglichkeiten der Übersetzung verändert. Das führt "Ein neuer Divan" vor. Dieser "Lyrische Dialog zwischen Ost und West" schafft es, Goethes interkultureller Idee des west-östlichen Diwans den Muff aus 200 Jahren auszutreiben. Ein echter Dichter*innen-Streit der Gegenwart. Harmonischer tritt der chinesische Dichter Zang Di mit seinen westlichen Wahlverwandten ins Gespräch. Vom Spinat bis zum Alexanderplatz wird hier gezeigt, wie politisch unpolitische Dichtung sein kann. Die Dichtung lebt! Es lebe die Dichtung!
Zang Di: "Gesellschaft für Flugversuche"
Aus dem Chinesischen von Lea Schneider und Dong Li
Edition Lyrik Kabinett im Carl Hanser Verlag, München. 104 Seiten, 19 Euro.
Barbara Schwepcke, Bill Swainson (Hrsg.): "Ein neuer Divan - Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West"
Suhrkamp Verlag, Berlin. 228 Seiten, 30 Euro.