LyrikgesprächKrankheit und Schweigen
Hier eine Sprache der Unfähigkeit, die aus der Krankheit entsteht. Dort eine Poetik des Schweigens, die mit Zitaten und Bildern arbeitet: Zwei neue Gedichtbände, einmal von Paul-Henri-Campbell, einmal von Levin Westermann, loten auf unterschiedliche Weise die Grenzen der Lyrik aus.
- Die Gedichte in "nach den narkosen" behandeln auch die Erfahrung von Krankheit, defekter Körperlichkeit, Klinikaufenthalten (dpa / Guido Meisenheimer)
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Insa Wilke spricht im Lyrik-Gespräch mit Kritiker Michael Braun und Dichter Alexandru Bulucz über die Gedichtbände "3511 Zwetajewa" von Levin Westermann und "nach den narkosen" von Paul-Henri Campbell.
Die beiden Lyriker verbindet ihr zyklisches Arbeiten. In Campbells Band stoßen die Kritiker jedoch auf Existenzgesänge des beschädigten Lebens, auf Sprachen der Insuffizienz, die sich aus der Krankheit bilden und auf verschiedene Wirklichkeitsebenen.
Bei Westermann wiederum deutet sich eine Poetik des Schweigens an, die dokumentarisch mit Zitaten und Bildern arbeitet und einen ganz besonderen Spielraum offenbart.
Paul-Henri Campbell wurde 1982 in Boston (USA) geboren und schreibt Lyrik sowie Prosa in englischer und deutscher Sprache.
Levin Westermann wurde 1980 in Meerbusch geboren, er lebt in Biel und veröffentlichte seinen zweiten Gedichtband.
Paul-Henri Campbell: "nach den narkosen"
Das Wunderhorn, Heidelberg, 2017
96 Seiten, 18,80 Euro
Levin Westermann: "3511 Zwetajewa"
Matthes & Seitz, Berlin, 2017
91 Seiten, 18 Euro