Freitag, 19. April 2024

Archiv

Lyrikgespräch
Neue Lyrik-Räume

Im Schutzanzug zurück in die Zukunft: Sina Kleins Liebesgedichte verorten sich in der Gegenwart der Digitalisierung. Dieter M. Gräfs lyrische Totale auf linke Ideologien widmen sich historischen Rauschzuständen.

Beate Tröger und Michael Braun im Gespräch mit Insa Wilke | 04.10.2018
    Buchcover: Sina Klein: „skaphander. Gedichte“ und Dieter M. Gräf: „Falsches Rot“
    Von konkreter zu virtueller Liebe (Buchcover links: Klever Verlag, Buchcover rechts: brueterich press, Hintergrundfoto: picture alliance / dpa / Peter Endig)
    Zwei neue Gedichtbände mit ambitionierten Konzepten: Sina Klein lässt sich im "skaphander", im Schutzanzug für extreme Druckverhältnisse, in die Tiefen zwischen Ich und Du herab. Elegant fädelt sie sich dabei mittels raffinierter Symmetrien in die konkrete Gegenwart der virtuellen Liebe.
    Dieter M. Gräf ist bekannt als Dichter artifizieller Texte, die mit Anmerkungsapparat und Fußnote staatstragenden Geschichtsbildern zu Leibe rücken. Ideologische Doppelmoral spürt er in "Falsches Rot" auf und öffnet drei Türen in fundamentalistische Räume, vom Münsteraner Täuferreich über die Sowjets bis zur RAF.
    Sina Klein: "skaphander. Gedichte"
    Klever Verlag, Wien. 78 Seiten, 15 Euro.
    Dieter M. Gräf: "Falsches Rot"
    brueterich press, Berlin. 212 Seiten, 20 Euro.