Was ist Coaching? Auf jeden Fall ein weites Feld.
" Ich hab Coaching als Forschungsthema sozusagen. Und ansonsten bin ich im Leistungssport als Coach tätig. Der Begriff kommt einfach aus dem Bereich. Coaching mach ich seit ungefähr acht, neun Jahren und den Supervisionsbereich seit 23 Jahren. Coaching selber hat den Ursprung in Unternehmen als Hilfe für die Führungskräfte gefunden, geht aber heute durch den gesamten Bereich. Wobei die Begriffe dann austauschbar sind. Das was in einem Unternehmen Teamcoaching genannt wird, ist in einem Altenheim Gruppensupervision, was in einem Unternehmen Einzelcoaching genannt wird, oder Coaching an sich, ist in einem Kindergarten vielleicht Leitungssupervision... "
Mario Schmitz-Buhl leitet die Sektion Wirtschaftspsychologie im Berufsverband deutscher Psychologen. Die rund 200 Teilnehmer des zweitägigen Coaching-Kongresses sind nämlich durchweg Psychologen. Keine Selbstverständlichkeit in einem nicht geschützten Beruf, in den immer mehr Leute drängen, erst recht seit die Psychotherapie in Begriff und Kostenerstattung geschützt ist. An die 200 Anbieter bilden zum Coach aus. – In eine unsichere Zukunft, glaubt Madelaine Leitner, Vorstandsmitglied der Wirtschaftspsychologen.
" Viele machen sich natürlich Hoffnung, vor allem in Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit, die wir haben. Aber ich nehme an, dass in Deutschland sehr wenige Leute wirklich als Coaches so viel verdienen, dass sie davon leben können. "
Der Markt sei inzwischen so unübersichtlich geworden, so Mario Schmitz-Buhl und Madelaine Leitner, dass Unternehmen sich bei der Wahl des Beraters so gut wie nicht mehr an Berufsverbänden orientieren. Was für sie zählt, ist Qualität. Ein Studium, Berufserfahrung, vielleicht auch in Unternehmen, Distanz zu sich selbst, etwa durch eine Therapieausbildung. Madelaine Leitner glaubt, Führungskräfte könne nur beraten, wer selbst einmal Chef war. Und Schmitz-Buhl ergänzt:
" Man muss auch die Möglichkeit haben, etwas Unangenehmes jemandem sagen zu können. Führungskräfte sind gestandene Personen im Unternehmen. Die lassen sich nicht so leicht die Butter vom Brot wegnehmen. Und brauchen auch niemanden, der ihnen nach der Nase redet. Wenn eine Kollegin oder Kollege als Berufsanfängerin oder Berufsanfänger in dem Bereich tätig ist – Coaching – besteht die Gefahr, dass man viel zu sehr auch nachgibt, auch in bestimmten Bereichen nicht offen die Karten auf den Tisch legt und auch sagt: Hier kann ich nicht nachvollziehen, wie Sie auch mit ihren Mitarbeitern umgegangen sind. "
Die Wünsche der Unternehmen werden immer spezieller. Schon das Coaching sieht Madelaine Leitner als eine zielgerichtete Fortentwicklung der früher üblichen Trainingsmaßnahmen mit der Gießkanne. In den USA zeige sich jetzt, dass sich auch das noch steigern lässt: Dort richten sich Arbeitgeber immer weniger nach den Wünschen der Arbeitnehmer. Stattdessen suchen sie gezielt die Schwachstellen des jungen Führungspersonals und versuchen, mit Coaching speziell gegenzusteuern. Mario Schmitz-Buhl dagegen scheint in Deutschland noch ein anderer Trend besonders auffällig:
" Es wird immer mehr ein Problem, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen. Und auch männliche Führungskräfte entwickeln immer mehr auch den Trend, wenn sie Kinder haben, dass sie nicht nur als Ziehpapa am Wochenende oder in den Ferien ansprechbar sind. Und Unternehmen müssen sich damit auseinandersetzen, wie man also auch die Verteilung der Arbeitszeit auf das Leben und auch die Familie bringen kann. Man muss sich als Coach mit diesen Trends beschäftigen, damit man auch gut beraten kann. "
Zwei Trends aus den Unternehmen. Mehr und mehr aber geht das Coaching inzwischen über diese Arbeitgeber-orientierten Bereiche hinaus. Madelaine Leitner:
" Natürlich gibt es Management-Coaches, die über Unternehmen eingekauft werden. Es gibt aber auch zahlreiche Privatpersonen, die – wenn sie früher gesagt haben: Sie müssen zum Therapeuten, heute sich ihren Coach nehmen – klingt auch besser. Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Frauen, die am Arbeitsplatz ausgebremst werden, kenne ich jetzt speziell. Kommunikationsprobleme mit Chefs, Unzufriedenheit im Job - also alles mögliche, was eben im Zusammenhang mit dem Job relevant ist. "
" Ich hab Coaching als Forschungsthema sozusagen. Und ansonsten bin ich im Leistungssport als Coach tätig. Der Begriff kommt einfach aus dem Bereich. Coaching mach ich seit ungefähr acht, neun Jahren und den Supervisionsbereich seit 23 Jahren. Coaching selber hat den Ursprung in Unternehmen als Hilfe für die Führungskräfte gefunden, geht aber heute durch den gesamten Bereich. Wobei die Begriffe dann austauschbar sind. Das was in einem Unternehmen Teamcoaching genannt wird, ist in einem Altenheim Gruppensupervision, was in einem Unternehmen Einzelcoaching genannt wird, oder Coaching an sich, ist in einem Kindergarten vielleicht Leitungssupervision... "
Mario Schmitz-Buhl leitet die Sektion Wirtschaftspsychologie im Berufsverband deutscher Psychologen. Die rund 200 Teilnehmer des zweitägigen Coaching-Kongresses sind nämlich durchweg Psychologen. Keine Selbstverständlichkeit in einem nicht geschützten Beruf, in den immer mehr Leute drängen, erst recht seit die Psychotherapie in Begriff und Kostenerstattung geschützt ist. An die 200 Anbieter bilden zum Coach aus. – In eine unsichere Zukunft, glaubt Madelaine Leitner, Vorstandsmitglied der Wirtschaftspsychologen.
" Viele machen sich natürlich Hoffnung, vor allem in Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit, die wir haben. Aber ich nehme an, dass in Deutschland sehr wenige Leute wirklich als Coaches so viel verdienen, dass sie davon leben können. "
Der Markt sei inzwischen so unübersichtlich geworden, so Mario Schmitz-Buhl und Madelaine Leitner, dass Unternehmen sich bei der Wahl des Beraters so gut wie nicht mehr an Berufsverbänden orientieren. Was für sie zählt, ist Qualität. Ein Studium, Berufserfahrung, vielleicht auch in Unternehmen, Distanz zu sich selbst, etwa durch eine Therapieausbildung. Madelaine Leitner glaubt, Führungskräfte könne nur beraten, wer selbst einmal Chef war. Und Schmitz-Buhl ergänzt:
" Man muss auch die Möglichkeit haben, etwas Unangenehmes jemandem sagen zu können. Führungskräfte sind gestandene Personen im Unternehmen. Die lassen sich nicht so leicht die Butter vom Brot wegnehmen. Und brauchen auch niemanden, der ihnen nach der Nase redet. Wenn eine Kollegin oder Kollege als Berufsanfängerin oder Berufsanfänger in dem Bereich tätig ist – Coaching – besteht die Gefahr, dass man viel zu sehr auch nachgibt, auch in bestimmten Bereichen nicht offen die Karten auf den Tisch legt und auch sagt: Hier kann ich nicht nachvollziehen, wie Sie auch mit ihren Mitarbeitern umgegangen sind. "
Die Wünsche der Unternehmen werden immer spezieller. Schon das Coaching sieht Madelaine Leitner als eine zielgerichtete Fortentwicklung der früher üblichen Trainingsmaßnahmen mit der Gießkanne. In den USA zeige sich jetzt, dass sich auch das noch steigern lässt: Dort richten sich Arbeitgeber immer weniger nach den Wünschen der Arbeitnehmer. Stattdessen suchen sie gezielt die Schwachstellen des jungen Führungspersonals und versuchen, mit Coaching speziell gegenzusteuern. Mario Schmitz-Buhl dagegen scheint in Deutschland noch ein anderer Trend besonders auffällig:
" Es wird immer mehr ein Problem, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen. Und auch männliche Führungskräfte entwickeln immer mehr auch den Trend, wenn sie Kinder haben, dass sie nicht nur als Ziehpapa am Wochenende oder in den Ferien ansprechbar sind. Und Unternehmen müssen sich damit auseinandersetzen, wie man also auch die Verteilung der Arbeitszeit auf das Leben und auch die Familie bringen kann. Man muss sich als Coach mit diesen Trends beschäftigen, damit man auch gut beraten kann. "
Zwei Trends aus den Unternehmen. Mehr und mehr aber geht das Coaching inzwischen über diese Arbeitgeber-orientierten Bereiche hinaus. Madelaine Leitner:
" Natürlich gibt es Management-Coaches, die über Unternehmen eingekauft werden. Es gibt aber auch zahlreiche Privatpersonen, die – wenn sie früher gesagt haben: Sie müssen zum Therapeuten, heute sich ihren Coach nehmen – klingt auch besser. Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Frauen, die am Arbeitsplatz ausgebremst werden, kenne ich jetzt speziell. Kommunikationsprobleme mit Chefs, Unzufriedenheit im Job - also alles mögliche, was eben im Zusammenhang mit dem Job relevant ist. "