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Manipulationsaffäre im Fußball
Spanischen Profis droht Haft

Seit fast sieben Jahren beschäftigen sich nun Staatsanwälte und Gerichte der mutmaßlichen Manipulation eines Erstligaspiels. Kaum ein Fußballskandal hat sich bislang in Spanien so lange hingezogen. Jetzt drohen auch bekannten Spielern Haftstrafen.

Von Oliver Neuroth | 14.02.2018
    Ein Miniaturfußball liegt auf mehreren Dollar-Scheinen
    Symbolbild - gekaufter Sport (Imago)
    Die spanische Staatsanwaltschaft beschuldigt unter anderem Ander Herrera von Manchester United und Gabi Fernández von Atletico Madrid. Es geht um die Zeit, als sie beim spanischen Erstligisten Real Zaragoza spielten.
    UD Levate soll bestochen worden sein
    Zusammen mit dem damaligen Trainer Javier Aguirre sollen die Spieler im Jahr 2011 ein gegnerisches Team bestochen haben – und zwar UD Levante. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft haben die Beschuldigten Spieler von Levante fast eine Million Euro gezahlt, damit diese ihr Team gewinnen lassen. Real Zaragoza wäre ohne einen Sieg in dieser Partie am letzten Spieltag abgestiegen. Sie ging schließlich 2:1 aus.
    Haftstrafen für 36 Spieler?
    Nach Informationen der spanischen Zeitung "Marca" müssen insgesamt 36 Spieler mit zweijährigen Haftstrafen rechnen – außerdem mit einer sechsjährigen Sperre. Dass die Fußballer aber tatsächlich ins Gefängnis müssen, ist unwahrscheinlich. Haftstrafen von bis zu zwei Jahren werden in Spanien meistens zur Bewährung ausgesetzt, wenn der Angeklagte nicht vorbestraft ist. Seit fast 7 Jahren beschäftigen sich nun Staatsanwälte und Gerichte mit dieser mutmaßlichen Manipulationsaffäre. Damit handelt es sich um einen der Fußballskandale in Spanien, der sich am längsten hinzieht.