Dienstag, 23. April 2024

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Manni Breuckmann über Schalke
"Ein paar Äpfel im Korb, die ziemlich faul sind"

Der FC Schalke 04 hat in der Fußball-Bundesliga nach 13 Spielen eine furchtbare Bilanz: Letzter Platz, sieglos, nur vier Punkte. Ein neuer Trainer soll Abhilfe schaffen. Ex-Radio-Reporter Manfred Breuckmann forderte im Dlf nun "Blaumann" statt "Laptop" und empfiehlt Friedhelm Funkel.

Manfred Breuckmann im Gespräch mit Matthias Friebe | 19.12.2020
Szene aus dem Spiel Schalke gegen Freiburg.
Szene aus dem Spiel Schalke gegen Freiburg, nach dem Trainer Manuel Baum entlassen wurde (dpa)
"Der Mann den man jetzt braucht, dass darf nicht Laptop sein, dass muss Blaumann sein," sagt der ehemalige Radioreporter Manfred Breuckmann. "Deswegen wäre ich sehr, sehr dafür, dass Friedhelm Funkel das macht. Denn das ist einer, der es schon mehrfach nachgewiesen hat, dass er in solchen Krisensituationen in der Lage ist, eine Mannschaft aus der Patsche zu ziehen."
Friedhelm Funkel, Trainer von Fortuna Düsseldorf 
Friedhelm Funkel als Trainer von Fortuna Düsseldorf (imago sportfotodienst)
Doch offenbar gebe es keinen Kontakt. Andererseits gibt es auch Probleme bei den Spielern. "Da liegen ein paar Äpfel im Korb, die ziemlich faul sind", sagt Breuckmann.
Die aktuelle Situation sieht Breuckmann als Endpunkt einer Entwicklung, die mindestens über acht Jahre gehe: Zwölf Trainerwechsel seit 2012, seit 2006 fünf Manager. Wie solle da eine kontinuierliche Arbeit entstehen?
Sportmoderator Manfred Breuckmann wirft am 03.06.2016 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) einen Ball in die Höhe. Breuckmann feiert am 11. Juni seinen 65. Geburtstag
Sportmoderator Manfred "Manni" Breuckmann (dpa / Federico Gambarini)
Breuckmann sieht auch einen Schuldigen für diese Entwicklung: "Eine Großmannssucht hat sich breit gemacht, die ihren Namen auch in Clemens Tönnies, dem Aufsichtsratsvorsitzenden trug."
Breuckmann sieht Schalke auch aufgrund diverser Fehleinkäufe an einem Punkt, den der Hamburger SV bereits vor einigen Jahren erreicht habe. Grundsätzlich sieht er einen möglichen Weg in die Zukunft über den Einsatz von Nachwuchsspielern, obwohl es aktuell keine gute Option sie, auf Erfahrung zu verzichten. Allerdings:
"Wenn diese Mannschaft absteigt, dann stellt sich die Frage neu. Dann wird es den Schalkern wohl kaum anders übrig bleiben, als es mit den Jungen zu versuchen. Das war ja immer ein Pluspunkt bei den Schalkern, die gute Jugendarbeit."