Nebenbei arbeite ich auch im Grenzlandmuseum mit, das ist in Teistungen. Zeitzeugenberichte kann man da sehen oder viele Bilder von dem Grenzaufbau damals. Meine Eltern sind damals über 30 Kilometer hinter der Grenze aufgewachsen, und als ich dann acht Jahre war, haben wir uns entschieden, hier rüber zu gehen. Meine Großeltern wohnen noch da und zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern sagt man sich dann schon mal, "ja ihr seid ja jetzt im Westen, euch geht es besser". Die leben da so ein bisschen für sich. Wenn ich überlege, damals, in meiner Grundschulausbildung, ich denke nicht, dass ich da soweit gekommen wäre, wie ich hier gekommen bin. Es hat mich aufgebaut, dass man hier ein anderes Denken hat. Ich bin jetzt kein Karrierist, wie man das so schön sagt, aber ich möchte später nicht leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben.
Mein Tutor nennt mich immer gerne "Wossi", weil ich eben aus dem Osten komme und mich jetzt so ein bisschen an die Westmoral und an den Westen angeglichen habe. Im Prinzip fühl ich mich als "Wessi", weil ich eben diese Lebenseinstellung übernommen habe und irgendwie übernimmt man das von seinen Freunden, dass man sich dann "Wessi" nennt. Für viele meiner Freunde ist das immer noch eine Grenze, wo man dann sagt, da möchte ich nicht so gerne "rüber", oder das viele Leute sagen, ich orientiere mich lieber an den Westen als an den Osten".
Mein Tutor nennt mich immer gerne "Wossi", weil ich eben aus dem Osten komme und mich jetzt so ein bisschen an die Westmoral und an den Westen angeglichen habe. Im Prinzip fühl ich mich als "Wessi", weil ich eben diese Lebenseinstellung übernommen habe und irgendwie übernimmt man das von seinen Freunden, dass man sich dann "Wessi" nennt. Für viele meiner Freunde ist das immer noch eine Grenze, wo man dann sagt, da möchte ich nicht so gerne "rüber", oder das viele Leute sagen, ich orientiere mich lieber an den Westen als an den Osten".