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Mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor

Die Europäische Union entdeckt den Sport. Mit einem Weißbuch widmet sich die Europäische Kommission unter anderem Fragen der Vermarktung, der Fernsehrechte und wie Kommerzialisierung und soziale Funktion des Sports in Einklang zu bringen sind.

Von Heinz Peter Kreuzer | 10.07.2007
    "Das Dokument, was morgen von der Europäischen Kommission verabschiedet wird, ist tatsächlich ein wichtiges politisches Dokument. Es ist das erste Mal, das die Kommission die Angelegenheiten des Sports in so einer umfangreichen und übergreifenden Art und Weise behandelt. Sport ist bisher nirgendwo in der EU richtig verankert, aber Sport spielt überall eine Rolle: im Wettbewerb, dem Binnenmarkt, sozialen Angelegenheiten, Training und so weiter","

    erklärt Frederic Vincent am Dienstagnachmittag das neue Weißbuch des Sports der Europäischen Union. Vincent, Sprecher von Jan Figel, dem EU-Kommissar für Bildung und Jugend, verkündet den ersten großen Erfolg für den Slowaken. Figel ist auch für den Sport zuständig und während seiner Amtszeit bisher kaum aufgefallen. Das Weißbuch des Sports ist das erste Werk, das ihn in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Folgen für die Rolle des Sports in der EU erläutert Vincent.

    ""Für uns ist das Beginn einer Debatte zwischen der EU und der Sportwelt. Wir benötigen dieses Papier, denn in den einzelnen Dokumenten hat man einen Überblick, wer macht was, wer ist wofür verantwortlich, und was können wir in den kommenden Monaten in der Beziehung zwischen der EU, dem Sport und den Bürgern verbessern?"

    Christoph Bergner, der im Bundesinnenministerium für den Sport zuständige Staatssekretär, ergänzt:

    "Also zunächst einmal will ich die Notwendigkeit unterstreichen, dass man auf europäischer Ebene nicht versucht, eigene Kompetenzen in Sachen Sport an Land zu ziehen, aber dass man doch dort, wo Gemeinschaftsrecht Auswirkungen auf den Sport hat, die Dinge sehr sorgfältig analysiert. Und das ist eine Intention des Weißbuchs, die wir immer unterstützt haben und wir auch unsere Ratspräsidentschaft genutzt haben, um Impulse zu setzen."

    Ein weiterer Aspekt ist die Finanzierung des Sports: In vielen Mitgliedsstaaten geschieht das durch Steuern oder Abgaben. Ein anderes finanzielles Standbein bilden die mit staatlicher Lizenz betriebenen Glücksspiel- oder Lotteriebetriebe. Die fortschreitende Liberalisierung des Glücksspielmarktes gefährdet aber diese traditionelle Form der öffentlichen Finanzierung für den Sport. Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, alternative Finanzquellen und Mechanismen zur Unterstützung des Sportsektors in Erwägung zu ziehen. Die Kernfrage, die eine Reihe der Mitgliedsstaaten deshalb derzeit beschäftigt, lautet: Wie kann ein nachhaltigeres Finanzierungsmodell für die öffentliche Förderung von Sportorganisationen durchgesetzt werden?

    Das sind neue Töne, denn lange Zeit war der Sport ein Stiefkind der EU, von niemandem beachtet. Lange fühlte sich keine Kommission für den Sport zuständig. Erst 1999 wurde eine Abteilung Sport dem Kommissar für Bildung und Jugend zugeschlagen.

    Auch in den verschiedenen Dokumenten der EU spielte das Thema Sport lange eine untergeordnete Rolle. Im Adonnino-Bericht mit dem Titel "Ein Europa der Bürger" aus dem Jahr 1988 wurde der Sport erstmals erwähnt. Nach den fast zwei Jahrzehnte währenden Diskussionen ist der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, mit dem Entwurf des Weißbuchs des Sports der Europäischen Union zufrieden.

    "Es waren ja anfangs einige Allmachtsfantasien mit im Spiel und eine, wie ich finde, falsche Sicht auf den Sport, die sehr stark bestimmt war von dem kommerziellen Sport, dem Profisport. Ich denke, dass das jetzt in der jetzigen Fassung des Weißbuchs doch deutlich entschärft ist und dass der Sport als das dargestellt ist, was er ist, nämlich ein sozialer Faktor und nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor."

    Der Einfluss der EU auf den Sport war in den 90er Jahren meist nur im kommerziellen Bereich zu spüren. 1995 erschütterte das Bosman-Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg die Fußball-Welt.

    Als Bosman-Urteil wurde eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes bekannt, welche zum einen besagt, dass Profi-Fußballspieler in der Europäischen Union nach Ende des Vertrages ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln dürfen. Und zum anderen brachte es die im europäischen Sport bestehenden Restriktionen für Ausländer zu Fall. Auslöser für die der Entscheidung zugrunde liegende Schadensersatzklage war eine nach Ansicht des belgischen Profi-Fußballers Jean-Marc Bosman zu hoch angesetzte Ablösesumme seines Arbeitgebers RFC Lüttich, durch die sich Bosman in seiner Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeschränkt sah. Als Konsequenz wurde das Transfersystem revolutioniert: Nach dieser Entscheidung gab es für Vereine in den EU-Ländern keine Beschränkung mehr für die Verpflichtung von Spielern aus EU-Ländern.

    Das Bosman-Urteil ist ein Beweis dafür, dass der organisierte Sport die EU lange Zeit nicht ernst genommen hat. Vor allem die UEFA, die heute mit aller Macht den Schulterschluss mit den europäischen Institutionen sucht, hatte die Konsequenzen eines solchen Urteils unterschätzt. Mit einem Vergleich hätte sie die Entscheidung vermeiden können.

    Die Grundlage für die Bosman-Entscheidung wurde schon 1974 im sogenannten Walrave-Urteil des Europäischen Gerichtshofes gelegt. Darin wurde der Sport als ein Bereich unter dem Gemeinschaftsrecht, als eine "wirtschaftliche Tätigkeit", definiert. Das bedeutete, auch für den Sportbereich musste die Freizügigkeit von Arbeitnehmern gewährleistet sein. Und beim Verkauf der Fernsehrechte hat die Wettbewerbskommission selbst dem Internationalen Olympischen Komitee für den europäischen Raum Auflagen gemacht.

    Die Europäische Fußball-Union hat ihre Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit gezogen. Als Sport-Kommissar Figel ankündigte, in einem Weißbuch die Rolle des Sports zu definieren, hat dies die UEFA zu wilden Planspielen veranlasst. Sie beauftragte den früheren portugiesischen Sportminister Jose Luis Arnaut, einen "unabhängigen Europäischen Sport-Bericht" zu erstellen. Der Autor schlug sogar eine europäische Sportagentur als politische Oberinstanz vor.

    Damit war der sogenannte Arnaut-Report nach Meinung vieler Sportfunktionäre eine Gefahr für den Sport: Mit einer europäischen Sport-Agentur als politische Oberinstanz hätte die EU die vollständige Kontrolle über die Organisation des europäischen Sports.

    Dadurch würde der Sport seine Autonomie verlieren. Die UEFA würde aber profitieren: Zum einem könnte sie so die Lösung ihrer Probleme Rassismus, Wettbetrug und Geldwäsche an die EU weitergeben. Und: Sie wäre beim Thema Fußball in Europa der einzige Ansprechpartner für die EU. Und die G14, ein Zusammenschluss von 18 europäischen Top-Clubs, würde jeglichen Einfluss verlieren.

    Dafür hat die Europäische Fußball-Union sogar riskiert, ihre Autonomie einzubüßen. Unterstützt wurde sie in diesem Bestreben von Großbritannien, Portugal, Italien, Frankreich sowie einigen wenigen Mannschaftssport-Verbänden. Für die Studie warb die UEFA beim Rat und im Parlament, vor allem bei der Abgeordneten-Vereinigung "Freunde des Fußballs". Dieser inoffizielle Club wird vom Kontinentalverband regelmäßig zu Workshops und Spitzenpartien des europäischen Fußballs eingeladen.

    Doch alles Werben war umsonst. So ist die Reaktion von William Gaillard, dem Berater des UEFA-Präsidenten Michel Platini, verständlich.

    "Wir sind mit dem geplanten EU-Weißbuch des Sports nicht zufrieden. Natürlich gibt es einige positive Aspekte, zum Beispiel die wichtige Rolle der Nationalmannschaften, und auch die Maßnahmen gegen Gewalt und Doping als Bedrohung des Sports. Aber insgesamt ist es ein enttäuschendes Dokument, denn es berücksichtigt nicht alle Besonderheiten des Sports. Zum Beispiel spiegelt sich in diesem Papier der Bericht des Europäischen Parlaments zum Profi-Fußball nicht wider."

    Die Enttäuschung der UEFA ist verständlich, denn der größte Teil ihrer Forderungen wurde nicht erfüllt. Allerdings: Für ihre Pläne fand die UEFA selbst in den Reihen des Fußballs keine Zustimmung. Vor allem der Anspruch, der einzige legitime Ansprechpartner in Sachen Fußball zu sein, ruft Widerstand hervor. Wolfgang Holzhäuser, der Präsident der Deutschen Fußball-Liga:

    "Aber was ich etwas kritisiere, ist, dass die UEFA quasi einen Alleinvertretungsvertrag im Fußball für sich reklamiert. Das ist falsch. Denn für meine Begriffe wird in der Pyramide des Sports, die ja in diesem Weißbuch beschrieben ist, der wesentliche Bereich, der Vertretung des Profifußballs, nämlich die Vereine, die auch die finanziellen Lasten tragen, überhaupt nicht berücksichtigt. Wir haben zwar jetzt in irgendeiner Form die Repräsentanz der Profiligen, die EPFL und andere mit in diesem Bereich enthalten, aber der Bereich, der ganz wichtig ist, die Vereine, findet man da nicht wieder, das ist ein Kritikpunkt, den man deutlicher machen sollte."

    Wolfgang Holzhäuser fordert ein direktes Mitspracherecht der Vereine. Diese sollen entweder von der Gemeinschaft der europäischen Top-Clubs G14 oder einem ausgewählten repräsentativen Kreis von Vereinen vertreten werden. Dieses Gremium soll gemeinsam mit der UEFA, dem Verband der europäischen Ligen EPFL und der Spielergewerkschaft Fifpro, mit der EU verhandeln.

    "Das Interesse der Vereine sollte etwas mehr berücksichtigt werden. Wenn ich beispielsweise daran denke, dass man über Kontingentierung von Ausländern oder auch von Spielern gleicher Nationalität nachdenkt, das sind konkret Dinge, die Interessen der Vereine berührt, und weniger die Interessen der Verbände."

    Auch die deutsche Politik kritisiert das brachiale Vorgehen der UEFA. Christoph Bergner, der für Sport zuständige Staatssekretär im Bundesinnenministerium.

    "Die UEFA hatte ganz spezifische Interessen, die sie eingebracht haben, es waren mehr die Interessen des kommerziellen Fußballs, das heißt also, die Interessen, die sich aus dem Wirtschaftbetrieb des Fußballs ergeben. Wir haben natürlich die Aufgabe, den ganzen Sport im Blick zu haben, und da war der Arnaut-Report in seinen Aussagen in der Forderung nach einer eigenen Sport-Agentur für uns eher problematisch."

    So beachtete die deutsche Politik während der Diskussion die speziellen Umstände des Sports. Die Anwendung des Binnenrechts, des Wettbewerbsrechtes und des Freizügigkeitrechtes sollten jeweils den Besonderheiten des Sports angepasst werden. Bergner nennt ein Beispiel:

    "Wenn eine Liga das Bedürfnis hat, eine Quote an Athleten der eigenen Nation zu fordern für den Ligabetrieb, dann steht diese Forderung erst einmal formal, insofern es um EU-Staaten geht, im Widerspruch zur Freizügigkeit innerhalb der EU. Sportlich kann diese Quote aber sinnvoll sein, um Nachwuchsarbeit, um Entwicklung von Nationalmannschaften zu fördern. Der autonome Sport sollte frei sein, sich solche Regeln zu geben."

    Das sieht Liga-Präsident Holzhäuser ähnlich, der auch eine Diskriminierung von EU-Bürgern in Kauf nehmen würde. Er sieht die so genannte local player-Regelung der UEFA als ideale Lösung. Danach dürfen unbegrenzt viele Nicht-EU-Ausländer in einem Club angestellt sein und auch gleichzeitig spielen. Zur Sicherung des einheimischen Nachwuchses gilt aber, dass künftig pro Klub mindestens zwölf deutsche Lizenzspieler unter Vertrag stehen müssen. Außerdem sorgt die neue Local-Player-Regelung dafür, dass mindestens vier bei einem deutschen Verein ausgebildete Spieler unter Vertrag stehen müssen. Von der Saison 2007/2008 an sind sechs, von der darauf folgenden Saison an acht dieser Profis Pflicht. Die Hälfte der lokal ausgebildeten Spieler muss unter 21 Jahren alt sein und für mindestens drei Spielzeiten für ihren Klub, die andere Hälfte zumindest im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) spielberechtigt gewesen sein.

    "Das Ziel, das man mit der Kontingentierung erreichen will, ist ja die Nachwuchsarbeit für die Nationalmannschaften. Ein milderes Mittel ist für mich die Local-Player-Regelung, die die UEFA vor einigen Jahren mal für sich festgeschrieben hat und die die DFL für sich für die Vereine übernommen hat. Das ist auch eine wie immer geartete Form der Diskriminierung, die ich aber für tolerabel halte und genau für die Vereine, die für sich interessiert sind, die beste Mannschaft für sich aufzustellen, andererseits die Interessen der Nationalverbände möglichst gute Nationalmannschaften heranzubilden, widerspiegeln."

    Das neue Weißbuch schafft somit auch Sicherheit bei der Nominierung von Nationalmannschaften für Welt-, Europameisterschaften und Olympische Spiele. Im Entwurf zum Weißbuch heißt es:

    "Die Kommission bekräftigt ihre Bereitschaft, begrenzte und verhältnismäßige Einschränkungen der Freizügigkeit (die sich im Einklang mit den Regelungen des EU-Vertrags zur Freizügigkeit und mit den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs befinden) insbesondere mit Blick auf die folgenden Aspekte hinzunehmen:
    das Recht zur Auswahl einheimischer Athleten für Wettbewerbe, an denen sich die Nationalauswahl des jeweiligen Landes beteiligt;
    die Erfordernis, die Teilnehmerzahl bei bestimmten Wettbewerben zu beschränken;
    die Fristsetzung für den Transfer von Spielern in Mannschaftssportarten."

    Staatssekretär Bergner interpretiert dies so:

    "Denn wir wollen eher die Autonomie des Sports, und wir gehen natürlich davon aus, dass angesichts national organisierter Wettkämpfe auch die Eigenständigkeit der Länder und innerhalb der Länder auch die subsidiären Strukturen unberührt bleiben müssen. Es geht für uns wirklich darum, dort Vorsorge zu treffen, wo der Sport in seiner Besonderheit gefährdet wird, beispielsweise durch eine unkritische Anwendung des Binnenrechts, des Wettbewerbsrechtes, des Freizügigkeitrechtes. Dort brauchen wir für den Sport freie Entfaltungsmöglichkeiten, um ihm den Raum zu geben, dass er seiner gesellschaftlichen Funktion gerecht werden kann."

    Und auch DOSB-Generaldirektor Vesper sieht mit dem Weißbuch eine größere Rechtssicherheit für die Sportverbände.

    "Der Sport muss die Freiheit haben, selber über die Kriterien und die Anwendungen dieser Kriterien die Nominierung von Athleten und Athletinnen und Mannschaften für internationale Wettbewerbe zu beschließen. Und ich denke, das ist in der jetzigen Fassung des Weißbuches klargestellt. Der Sport entscheidet über Nominierungen und nicht der Staat."

    In einem anderen Punkt sind sich die meisten europäischen Staaten und die UEFA einig. In Zukunft soll es in allen Staaten eine Zentralvermarktung für die Fernsehübertragungsrechte der Ligen geben. Bisher mussten die Bundesliga und auch die englische Premier League Sondervereinbarungen mit der EU-Wettbewerbskommission abschließen, um zentral vermarkten zu dürfen. Jetzt soll diese Regelung allgemein verbindlich werden. Auf den ersten Blick unlogisch, Wolfgang Holzhäuser erklärt die Problematik.

    "Im Grunde eine Freistellung, wie sie angestrebt wird, widerspricht eigentlich der derzeitigen Gesetzeslage. Denn gerade in den laufenden Verfahren geht man ja bei der EU-Gerichtsbarkeit davon aus, dass Inhaber der Rechte die Vereine sind. Das schließt eine Freistellung von der zentralen Vermarktung eigentlich aus. Andererseits: Ich halte die zentrale Vermarktung für einen elementaren Teil des Wettbewerbs innerhalb der nationalen Ligen und der internationalen Ligen, nämlich der CL, des UEFA -Pokals zu gewährleisten sind unabdingbar. Es widerspricht sich zwar, auf der einen Seite von Wettbewerb zu sprechen, andererseits nicht den freien Wettbewerb zuzulassen. Wir haben nun einmal einen geschlossenen Kreis, innerhalb dessen der Wettbewerb nur dann funktioniert, wenn der Wettbewerb ausgeglichene Voraussetzungen mit sich bringt. Dafür ist die zentrale Vermarktung unabdingbar."

    Im Moment dürfen zum Beispiel in Spanien und Italien die Clubs ihre Fernsehrechte selbst verkaufen, mit dem Ergebnis: Top-Vereine wie Real Madrid oder der AC Mailand nehmen 100 bis 150 Millionen Euro pro Saison ein, während die kleineren Vereine sich mit dem Rest begnügen müssen. In Deutschland verhandelt die DFL als Ligaverband mit den Fernsehsendern, das Geld wird nach einem leistungsbezogenen Schlüssel verteilt: Der FC Bayern München verdient beispielsweise maximal 27 Millionen Euro am Verkauf der TV-Rechte für die Bundesliga. Dieses finanzielle Ungleichgewicht soll jetzt beseitigt werden, Staatssekretär Bergner:

    "Da will ich mich ruhig von unserer Seite, ich weiß auch, dass da die britische Seite ähnliche Positionen bezogen hat, schon für den zentralen Verkauf von Übertragungs- und Vermarktungsrechten aussprechen. Einfach, um nicht einzelne Top-Vereine in einer Liga nun noch finanziell zu privilegieren und damit die Spannbreite noch weiter zu vergrößern."

    Mit einer einheitlichen Zentralvermarktung könnte also das Ungleichgewicht zwischen den Top-Vereinen in den verschiedenen europäischen Ligen teilweise beseitigt werden. Das könnte endlich einen lange währenden Konflikt beenden.

    Insgesamt ist das neue Weißbuch für den Sport und seine Rolle und Position in Europa ein guter Anfang, zieht der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Christoph Bergner, Bilanz.

    "Das Weißbuch, so wie es von der Kommission verabschiedet werden wird, ist für mich nicht der Endpunkt eines Prozesses, sondern gewissermaßen die Ausgangsverständigung, auf der dann weitergearbeitet werden kann."