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Mehr als Spiegelteleskop und Soyuz-Raketen
Russland und der Weltraum

Ein großes Spiegelteleskop, viel Astrophysik und Kosmologie und natürlich exzellente Raumschiffe - so lässt sich die Bedeutung Russlands in der Weltraumforschung zusammenfassen.

Von Dirk Lorenzen | 14.06.2018
    Anfang Mai ist ein Soyuz-Raumschiff abgestürzt
    Klassiker der bemannten Raumfahrt: russisches Soyuz-Raumschiff (NASA)
    Die Sowjetunion war eine Pionierin der Raumfahrt - mit dem ersten künstlichen Satelliten Sputnik und Juri Gagarin, dem ersten Menschen in der Umlaufbahn. Ohne die russische Erfahrung mit den Raumstationen Saljut sieben und MIR wäre ein Projekt wie die ISS kaum durchführbar gewesen.
    Die russischen Soyuz-Raumschiffe, entwickelt vom legendären Konstrukteur Sergej Koroljow, sind besonders zuverlässig. Seit dem Ende der Shuttle-Flüge vor sieben Jahren sind sie das einzige Transportmittel für Menschen zur ISS und zurück. Sie starten vom russischen Kosmodrom Baikonur aus, das in Kasachstan liegt. Weit im Osten Sibiriens baut Russland derzeit seinen neuen Weltraumbahnhof Wostotschny.
    Relativ unbekannt ist der Startplatz Plesetsk, gut 800 Kilometer nördlich von Moskau. Dabei haben dort die meisten russischen Satelliten abgehoben - vor allem wissenschaftliche und militärische Erdbeobachtungssatelliten. Im Kaukasus befindet sich das Große Altazimutalteleskop, das einen Spiegeldurchmesser von sechs Metern hat. Es war mal das größte Teleskop der Welt, steht aber an einem klimatisch nicht sehr günstigen Standort.
    Gemessen an der Anzahl der Mitglieder in der Internationalen Astronomischen Union ist Russland das achtgrößte Land der Himmelsforschung. Seine Wissenschaftler widmen sich traditionell vor allem der theoretischen Astrophysik und der Kosmologie.